Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Richter
Koordination: Dr. Irene Moor
Projektmitarbeiter SP3: Max Herke, Irene Moor
Laufzeit: 01.07.2019 bis 31.12.2022
Förderer: DFG
Die Forschungsgruppe 2723 (FOR 2723) „Institutionelle Kontexte, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten bei jungen Menschen. Ein Lebensphasenansatz“ wurde am 7.12. 2018 für eine erste, dreijährige Förderphase von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt und hat im Juli 2019 unter Federführung der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg ihre Arbeit aufgenommen.
Die FOR 2723 untersucht wie institutionelle Kontexte von der Geburt bis zum jungen Erwachsenenalter mit der Entstehung gesundheitlicher Ungleichheiten verbunden sind. Das Projekt ist die erste DFG geförderte Forschungsgruppe im Feld der Medizinischen Soziologie/Public Health Forschung.
Die FOR 2723 bringt führende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus sechs Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Neben der MLU Halle Wittenberg sind die BTU Cottbus-Senftenberg , die Heinrich Heine Universität Düsseldorf , die Universität Heidelberg , die Ludwig-Maximilians-Universität München sowie das Robert Koch Institut an dem Verbundprojekt beteiligt.
Ziel der FOR 2723
Das übergeordnete Ziel der Forschungsgruppe 2723 (FOR 2723) ist es, die Entwicklung gesundheitlicher Ungleichheiten bei jungen Menschen sowie die dahinterliegenden Gründe besser zu verstehen. Die FOR 2723 bildet ein interdisziplinäres Exzellenzcluster, welches in der Lage ist, der Komplexität des Themas zu begegnen.
Die FOR 2723 geht über die bisherige Forschung hinaus, indem sie a) einem strikten Lebensphasenansatz folgt, der die Besonderheiten der jeweiligen Lebensphasen von der Geburt bis zum jungen Erwachsenenalter berücksichtigt, und b) das Zusammenspiel zwischen jungen Menschen und den institutionellen Kontexten betrachtet, in denen sie leben und handeln.
Die übergreifenden Forschungsziele sind:
- die bisherige Evidenz über die Rolle der einzelnen institutionellen Kontexte für die Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten von der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter systematisch zusammenzufassen,
- empirisch zu untersuchen, ob und wie die wichtigsten institutionellen Kontexte in Deutschland mit der Entstehung gesundheitlicher Ungleichheiten verbunden sind und
- die Befunde der einzelnen Teilprojekte in ein umfassendes theoretisches Modell der zentralen Mechanismen auf Individual- und Kontextebene zu integrieren.
Auf Reviews der bisherigen Evidenz aufbauend, wird die FOR 2723 in der ersten Förderphase primär Sekundärdatenanalysen durchführen. Die Teilprojekte fokussieren auf Kontexte, die zentrale Sozialisationsinstanzen sind, wie Familie, Kindergarten, Schule, Hochschule und Ausbildungsstätte, aber auch auf das Gesundheitssystem, dem eine Schlüsselrolle für die gesunde Entwicklung zukommt.
Die FOR 2723 kombiniert erklärende Faktoren und Mechanismen auf mehreren Analyseebenen und berücksichtigt dabei spezifische Erklärungsansätze für die einzelnen Lebensphasen und Kontexte. Sie wird damit einen substantiellen Beitrag zur Implementation einer interdisziplinären Mehrebenenperspektive auf gesundheitliche Ungleichheiten über den Lebenslauf an der Schnittstelle von Soziologie, Sozialepidemiologie und Public Health leisten.