Hintergrund und Ziele der Studie
Einzelpersonen können aufgrund ihrer Motivationsähnlichkeiten in Gruppen eingeteilt werden. Mithilfe der sechs Dimensionen der Motivation (intrinsisch, integriert, identifiziert, introjiziert, extern und Amotivation) untersuchte die Studie (1) die Motivationsprofile körperlicher Aktivität, die bei Einwohnern der USA vorhanden sind; (2) die Stabilität und Bewegung zwischen Motivationsprofilen über einen Zeitraum von drei Monaten ; (3) die Unterschiede zwischen diesen Profilen in Bezug auf körperliche Aktivität und Lebenszufriedenheit; und (4) inwiefern die Sportumgebung, das Gemeinschaftsumfeld und die Soziodemografie mit positiven Motivationsverläufen verbunden sind. Daten von 305 Teilnehmer_innen wurden zu drei Zeitpunkten gesammelt.
Erkenntnisse der Studie und Implikationen
In der Stichprobe waren drei unterschiedliche Profile vorhanden: ein Profil mit geringer Motivation, ein selbstbestimmtes Motivationsprofil und ein ambivalentes Motivationsprofil. Erstens zeigten Personen mit niedrigem Motivationsprofil eine geringe Motivation für körperliche Aktivität. Das Verbleib in diesem Profil wurde negativ mit der Aktivität mit anderen, als Teil eines Teams oder mit einem Ausbilder in Verbindung gebracht. Außerdem war es mit einer geringeren wahrgenommenen Erholungsfähigkeit der Umgebung für körperliche Aktivität, weniger Möglichkeiten für körperliche Aktivität und weniger Unterstützung durch die Gemeinschaft verbunden.
Zweitens zeigten Personen im selbstbestimmten Profil ein hohes Maß an autonomer Motivation (intrinsische, integrierte und identifizierte Motivation) für körperliche Aktivität. Das Verbleib im Profil korrelierte positiv mit der Erholungsfähigkeit der Umgebung für körperliche Aktivität und der Verfügbarkeit von Möglichkeiten für körperliche Aktivität. Allerdings korrelierte es negativ mit der Aktivität mit anderen, als Teil eines Teams oder mit einem Ausbilder. Dies deutet darauf hin, dass Personen in diesem Profil zwar über eine hohe intrinsische Motivation verfügen, jedoch möglicherweise einsame körperliche Aktivität bevorzugen.
Drittens berichteten Personen im ambivalenten Motivationsprofil über ein hohes Maß an Motivation aller Arten, einschließlich autonomer und kontrollierter Formen. Personen in diesem Profil zeigten positive Assoziationen mit allen untersuchten Umwelt- und Gemeinschaftsfaktoren, einschließlich der Erholungsfähigkeit der Sportumgebung, Möglichkeiten für körperliche Aktivität und der Unterstützung der Gemeinschaft. Dies weist darauf hin, dass Personen in diesem Profil trotz einer Mischung verschiedener Motivationstypen von unterstützenden Umwelt- und Gemeinschaftskontexten profitieren.
Die Ergebnisse zu soziodemografischen Merkmalen der Menschen, die zu einem motivierend positiven Profil (selbstbestimmtes oder ambivalentes Profil) wechselten, dorthin zurückkehrten oder dort blieben, spiegeln breitere Trends bei der Ungleichheit der körperlichen Aktivität unter nordamerikanischen Einwohner_innen wider. Die Studie veranschaulicht, wie sich soziodemografische Faktoren mit der Motivationsdynamik überschneiden können. Die höhere Prävalenz eines niedrigen Motivationsprofils bei Personen mit einem Risiko für geringe körperliche Aktivität unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Interventionen. Dies ist besonders wichtig, da die Welt immer effizienter wird, beispielsweise durch den Einsatz automatisierter Fahrzeuge und die damit verbundenen Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
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