Neue Veröffentlichung im International Journal for Equity in Health

Die Nutzung von mobilen Gesundheits-Apps hat in den letzten Jahren stetig gesteigert. Parallel dazu hat die Forschung zur Bewertung ihrer Wirksamkeit gestiegen, insbesondere zur Bewertung des Umgangs mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck durch den Einsatz von Gesundheits-Apps. Diese beiden Krankheiten sind in hohem Maße mit sozialen Determinanten der Gesundheit verknüpft, weshalb bei der Bewertung von Gesundheits-Apps für das Selbstmanagement dieser Krankheiten auch die sozioökonomischen und soziokulturellen Merkmale der Patienten berücksichtigt werden sollten. 

Ziel dieser Studie war es, das Ausmaß der Berücksichtigung und Analyse von Ungleichheitsmerkmalen in RCTs zu bewerten, die die Wirksamkeit von mHealth-Apps bei Diabetikern und/oder Bluthochdruckpatienten evaluieren. Wir bauten auf unserem kürzlich veröffentlichten Umbrella Review auf und extrahierten die primären RCTs mit Fokus auf diabetische und/oder hypertensive Populationen aus den systematischen Reviews. Wir verwendeten das PROGRESS-Plus-Framework, um Ungleichheitscharakteristika zu identifizieren. Wir führten eine deskriptive Analyse der moderierenden Ungleichheitscharakteristika durch, die in den Studien berichtet und analysiert wurden. 

Wir fanden 72 Artikel aus 65 RCTs, die alle mindestens eines der PROGRESS-Plus-Charakteristika berücksichtigten, und die am häufigsten berichteten Merkmale waren Alter und Geschlecht der Teilnehmer (siehe Abbildung unten). Sieben der Studien führten Subgruppenanalysen mit einigen wenigen PROGRESS-Plus- Charakteristika durch, ohne klare und schlüssige Ergebnisse. 

Unsere Studie verdeutlicht vor allem die Forschungslücke bei der Berücksichtigung sozioökonomischer und soziokultureller Merkmale von Teilnehmern und Patienten in RCT zur Bewertung von mHealth-Apps. Angesichts dieser Lücke bleibt es schwierig, eindeutige Aussagen über die Wirksamkeit von mHealth-Apps in heterogenen Gruppen von Diabetikern und Hypertonikern zu treffen. Wir ermutigen Forscher, zu untersuchen, wie diese Merkmale die Wirksamkeit von Gesundheits-Apps beeinflussen, um besser zu verstehen, wie sich die Heterogenität der Wirkung von Apps in verschiedenen soziokulturellen oder sozioökonomischen Gruppen auf Ungleichheiten auswirkt, um ein gerechteres Management von nicht übertragbaren Krankheiten in zunehmend digitalisierten Systemen zu unterstützen.