Systematische Kartierung von Public Health Masterstudiengängen und strukturierten Public Health Promotionsprogrammen in Deutschland, publiziert in „BMC Medical Education“
Gut ausgebildete Public-Health-Fachkräfte sind der Schlüssel zur Bewältigung der globalen und lokalen Public-Health-Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dieser Bedarf an Arbeitskräften spiegelt sich in der zunehmenden Verfügbarkeit von akademischen Studiengängen in den Bereichen Bevölkerungsbezogene Gesundheitswissenschaften (Population Health Science, PHS) und Public Health (PH) in Deutschland wider. Allerdings bleibt es eine Herausforderung, sich in dieser Hochschullandschaft zurechtzufinden. Dies liegt zum Teil daran, dass es keinen umfassenden Überblick über die bestehenden Ausbildungsprogramme gibt.
In einer systematischen Mapping-Studie, die kürzlich in BMC Medical Education veröffentlicht wurde, haben Hanna Saturska (Gastprofessorin von der Ternopil National Medical University, Ukraine, unterstützt von der Philipp-Schwartz-Initiative), Katrina Kufer, Sara Pedron, Gesa Meyer, Karl Emmert-Fees, Michael Laxy und Anna-Janina Stephan von der Professur für Public Health und Prävention nun erstmals einen umfassenden Überblick über die in Deutschland existierenden Master- und strukturierten Promotionsstudiengänge in den Bereichen Population Health Science und Public Health gegeben und dabei ausgewählte Programm-Merkmale, Curricula und Zielkompetenzen zusammengefasst.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass von den 75 Master- und 18 strukturierten Promotionsprogrammen für PHS 23 Master- und 8 Promotionsprogramme speziell auf PH ausgerichtet waren. Kurse zu Themen wie Public Health, Epidemiologie, Gesundheitssysteme (Forschung) und Forschungsmethoden waren in der Mehrzahl der Masterstudiengänge üblich, während Kurse zu körperlicher Aktivität, Verhaltenswissenschaften, Ernährung und psychischer Gesundheit seltener angeboten wurden. Die PH-Promotionsstudiengänge waren sehr heterogen, was die Lehrpläne, den Zugang und die Publikationsanforderungen anging. Es gab eine breite geografische Verteilung der Studiengänge über ganz Deutschland, mit Ausbildungsclustern in München, Berlin, Bielefeld und Düsseldorf. Es wurde festgestellt, dass München die einzige Stadt ist, die sowohl PHS als auch Public-Health-Studiengänge auf Master- und Promotionsebene anbietet. In Berlin, Bielefeld und Düsseldorf werden sowohl PHS als auch Public-Health-Ausbildung angeboten, allerdings entweder nur auf Doktoranden- oder nur auf Masterebene (siehe Abbildungen 1 und 2).
Diese neue Studie zeigt, dass es in Deutschland eine vielfältige Landschaft von PHS- und PH-Masterstudiengängen mit heterogenen Curricula und Zielkompetenzen gibt. Wir hoffen, dass dieser Überblick zur Weiterentwicklung und Verbesserung der PH-Ausbildung sowohl in Deutschland als auch international beitragen kann, damit die Bildungsangebote mit den sich ständig weiterentwickelnden Anforderungen des PH-Sektors Schritt halten können.