Gesundheitsbedarfe der pflegenden An- und Zugehörigen von Pflegebedürftigen in teilstationären Einrichtungen
Auf einen Blick
Das Projekt „Gesundheitsbedarfe der pflegenden An- und Zugehörigen von Pflegebedürftigen in teilstationären Einrichtungen“ untersucht den aktuellen Gesundheitsstatus sowie die Belastungen und Ressourcen, die die Gesundheit pflegender Angehöriger von Nutzern teilstationärer Einrichtungen signifikant beeinflussen. Anhand einer IST-Analyse werden die Ergebnisse dieser Untersuchung mit den Erhebungsergebnissen des AWO-Projekts „Pflegende Zu- und Angehörige im Quartier – Gesundheit fördern, Prävention stärken (PfIAQ)“ zusammengeführt. Daraus sollen erste Handlungsbedarfe für Prävention und Gesundheitsförderung für diese spezielle Zielgruppe abgeleitet werden.
Hintergrund
Aktuell sind in Deutschland 5 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen, und diese Zahl soll bis 2055 auf 6,8 Millionen steigen. Der Großteil der Pflegebedürftigen (84%) wird zuhause versorgt, darunter 2,56 Millionen ausschließlich durch Angehörige. Viele Pflegebedürftige erhalten auch eine Mischung aus formeller Pflege (ambulante Dienste und Tagespflege) und informeller Pflege durch Angehörige. Konkrete Zahlen zur informellen Pflege in diesem Versorgungsmix liegen jedoch nicht vor. Informelle Pflege wird von nicht beruflich angestellten Personen aus dem sozialen Umfeld (z. B. Partner, Familienangehörige) geleistet und umfasst Hilfe bei täglichen Aktivitäten und im Alltag über mindestens drei Monate. Studien zeigen, dass gesundheitliche Belastungen mit der informellen Pflege einhergehen. Zudem gibt es derzeit keine konkreten Daten über den Gesundheitsstatus der pflegenden An- und Zugehörigen von Pflegebedürftigen in teilstationären Einrichtungen.
Ziel des Projekts
Das vorliegende Projektvorhaben verfolgt die Zielstellung spezifisch für diese Gruppe der Pflegenden An- und Zugehörigen, deren Pflegebedürftigen sich in teilstationären Einrichtungen befinden
den Gesundheitsstatus und die Gesundheitsdeterminanten
sowie das Erleben im Alltag von spezifischen Belastungen und Ressourcen zu analysieren,
um davon abgeleitet Empfehlungen für Handlungsfelder und Interventionsansätze zur Prävention und Gesundheitsförderung zu formulieren.
Umsetzung
Quantitative Erhebung Gesundheitsstatus und Determinanten der Gesundheit:
Die Erhebung des Gesundheitsstauts und Determinanten der Gesundheit der pflegenden An- und Zugehörigen von Nutzerinnen und Nutzern teilstationärer Einrichtungen erfolgt mittels eines Fragebogens. Der Fragebogen erhebt Konstrukte zur Pflegesituation und deckt Themen ab, die sich auf erlebte Belastungen und Ressourcen beziehen.
Qualitative Erhebung Erleben von Belastungen und Ressourcen im Alltag:
Das konkrete Erleben von Belastungen und Ressourcen im Alltag der pflegenden Angehörigen wird mittels eines Audiotagesbuch erfasst. Die Teilnehmenden werden dazu angehalten an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ihre freudvollen sowie negativen Erlebnisse zu dokumentieren.
Zeithorizont
Das Projekt hat eine Laufzeit von 2 Jahren (01.03.2024 – 28.02.2026) und wird vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) finanziell unterstützt.