Studie zu den Unterwasserkicks im Schwimmen
|
LeitungChristine Hoffmann |
In einer bayernweit angelegten Studie wurden in den letzten Monaten fast 50 Leistungsschwimmer zu den Einflussfaktoren auf die Unterwasser-Kickleistung untersucht.
Nach Start und Wende sind beim Schwimmen in drei Lagen Unterwassertauchphasen von bis zu 15 m erlaubt. Delphinkicks haben sich als schnellste Fortbewegungsform herauskristallisiert. Bisher existieren zwar mehrere Untersuchungen, wie diese Bewegung technisch optimal ausgeführt werden soll, aber noch keine hat den Einfluss der Rumpfkraft auf die Effektivität des Antriebs ermittelt. In der durchgeführten Studie soll die Bedeutung unterschiedlicher Parameter auf die Unterwasser-Kickleistung analysiert werden.

Insgesamt 47 Kaderathleten haben eine Testbatterie durchlaufen, die aus Beweglichkeitstests für die Schulter-, Hüft- und Sprunggelenke sowie der Wirbelsäule bestehen, zudem Krafttests für die Rumpfmuskulatur. Im Anschluss mussten die Schwimmer schnellstmöglich 3 x 15 m unter Wasser Kickbewegungen ausführen. Dabei wurde am Fußrücken ein Beschleunigungssensor befestigt, um die Kickfrequenz zu bestimmen. Zusätzlich wurden anhand von Videoaufnahmen Anstellwinkel bestimmt. Mithilfe einer multiplen linearen Regression sollen die stärksten Prädiktoren ermittelt werden.
Erste Ergebnisse belegen einen deutlichen Einfluss der Schnellkraft der Rumpfmuskulatur, einiger Technikmerkmale, wie z.B. der Kickfrequenz und des Anstellwinkels des Oberkörpers im Wasser. Auch Körperbaumerkmale, wie z.B. die Schuhgröße, und die Beweglichkeit der Wirbelsäule scheinen sich auf die Leistung auszuwirken.
Im Zuge der Auswertungen haben alle Schwimmer ein individuelles Ergebnisblatt bekommen und könne so ihre Stärken und Schwächen erkennen und daran arbeiten. Nach der endgültigen Auswertung soll die Studie einen wesentlichen Beitrag leisten, um die körperlichen Grundvoraussetzungen für eine optimale Kickleistung zu ermitteln und Trainingsempfehlungen für individuelle Leistungsverbesserungen geben zu können.
Vielen Dank gilt an dieser Stelle der Cheftrainerin des Münchner Stützpunkts im Schwimmer, Sheela Schult, die einen Großteil der Athleten für das Projekt gestellt hat. Aber auch an viele weitere Schwimmer aus ganz Bayern, die teilgenommen haben. Die Messungen und Auswertungen leitete Dr. Christine Hoffmann aus der Angewandten Sportwissenschaft der TUM. Dank der kooperativen Zusammenarbeit der beiden können immer wieder für beide Seiten, die Leistungsschwimmer und die Sportstudierenden, gewinnbringende Projekte organisiert werden.