Im Rahmen des August Wilhelm Scheer Programms besuchte eine der führensten amerikanischen Wissenschaftlerinnen aus dem Bereich der kardiovaskulären Prävention den Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie. Das wissenschaftliche Programm begann im Deutschen Herzzentrum mit dem Hauptvortrag von Professor Dr. Elaine Urbina die zum Thema „Determinants of cardiovascular health – insights from the USA referierte. Frau Professor Dr. Renate Oberhoffer präsentierte im Gegenzug die deutsche Perspektive.
Wissenschaftliche Posterpräsentation
15 Kurzpräsentationen der wissenschaftlichen Mitarbeiter und Doktoranden des Lehrstuhls beinhaltete die wissenschaftliche Posterpräsentation, die eindrücklich die Spannweite der wissenschaftlichen Studien zeigte. Interdisziplinären Forschungsansätzen bei gesunden Kindern, jungen Athleten, und Kindern sowie Erwachsenen mit angeborenem Herzfehlern, bzw. Kindern mit onkologischen Erkrankungen wurden präsentiert. Auch die aktuellen Studienkonzepte zur Studierendengesundheit und webbasiertem Training bei Kindern mit angeborenem Herzfehler, sowie aktuelle Daten aus der sportkardiologischen Ambulanz des Lehrstuhls wurden dargestellt.
Nicht-invasive arterielle Gefäßdiagnostik
Am zweiten Tag folgte ein Theorie-Praxis-Workshop unter der Leitung von Dr. Birgit Böhm, in dem die diagnostischen Methoden zur Erfassung der arteriellen Gefäßstruktur und Funktion durchgeführt wurden, mit dem Ziel der Harmonisierung der Messprotokolle. Inhaltlich wurden die nicht-invasiven Messungen der intima-media Dicke der A. carotis communis, die arterielle Gefäßcompliance und die Endothelfunktion theoretisch erläutert und praktisch demonstriert.
Sportkardiologie bei jungen Athleten
Im Rahmen des EAPC Sports Cardiology course am Klinikum rechts der Isar wurde am dritten Tag des Besuchs der internationale wissenschaftliche Austausch vor allem im Bereich der jungen Athleten mit angeborenen Herzfehler oder pathologisch auffälligen EKGs vertieft.
Prävention in der Praxis
Eine besondere Herausforderung stellt der Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Lebenswelt der Menschen dar. Die abschließende Exkursion führte nach Aschau im Chiemgau. Diese Gemeinde ist derzeit Modellregion für setting-orientierte Gesundheitsförderung durch ein generationsübergreifendes Präventionsprojekt „Druck runter- Aktivität rauf!“.
Gilt es doch letztendlich körperliche und sportliche Aktivität in den Alltag der Menschen zu bringen. Innerhalb der gemeinsamen Wanderung von Aschau über den Reitweg zur Gori-Alm auf der Kampenwand setzten auch die Workshopteilnehmer*innen dies praktisch um. Das bayerische Flair und die hervorragende bayerische Küche der einheimischen Almwirtin relativierte schnell das trübe und nasse Regenwetter beim Aufstieg und war für alle Beteiligten der Anlass dafür, den Besuch zu wiederholen und weiter die Zusammenarbeit zu vertiefen.
Die gewonnen wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Harmonisierung der Standards werden in einer gemeinsamen Publikation veröffentlicht.