Die Professur für Sportbiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Henning Wackerhage erforscht im Projekt „ExMask“ aktuell neuartige Masken, die nicht hinter den Ohren befestigt, sondern direkt auf die Haut geklebt werden. Im Rahmen des Projektes absolvieren acht Sportler_innen jeweils drei Untersuchungen, bei welchen der Einfluss von unterschiedlichen Mund-Nasen-Schutzmasken bezüglich der Leistungseinschränkung analysiert wurden.
Der ARD-Fernsehsender „Das Erste“ war nun zu Gast in den Laboren der Sportbiologie, um die sogenannte „Maske der Zukunft“ in der Sendung "Live nach Neun“ vorzustellen. ARD-Reporterin Nicole Remann sprach dabei mit Projektmitarbeiter und Biologe Johannes Trefz, der selbst 400-Meter-Läufer im Deutschen Nationalkader ist.
„Wir messen unterschiedliche Werte, die uns zeigen, wie anstrengend die Belastung ist“, erklärte Trefz den Versuchsablauf. „Wir messen die Herzfrequenz, die Sauerstoffsättigung und untersuchen auch das Blut. Die Athleten auf dem Fahrradegometer geben uns dann eine Rückmeldung, wie schwer die Atmung fällt und wir nehmen einen Tropfen Blut ab, um das Laktat zu messen. Dieser Laktatwert zeigt, ob der Stoffwechsel mit Maske sich von dem ohne Maske unterscheidet.“
Die Untersuchungen haben ergeben, „dass man mit dieser Maske bis zu einer Intensität von um die 85 Prozent gut mit dem Rad fahren kann. Das heißt, bei der Tour de France sollte man damit vielleicht nicht mitfahren, aber eine moderate Belastung oder ein gutes Training ist mit dieser Maske durchaus möglich“, so Trefz.
Doch wie gut klebt die Maske, die ohne die lästigen Bänder einer normalen FFP2-Maske auskommen? Dazu erklärte Prof. Wackerhage: „Die Maske besteht aus Kinesiotape und kann relativ einfach auf das Gesicht geklebt werden. Sie ist für sportliche Belastungen sehr gut geeignet. Ich habe sie selbst schon einmal ausprobiert und bin im Winter nach der Arbeit damit ca. 30 Kilometer nach Hause geradelt. Das war mit der Maske ganz angenehm.“
Entwickelt hat die neuartige Maske der Münchner Unternehmer Mark Hüsges, der im Interview mit „Live nach Neun“ folgende Vorteile hervorhob: „Das Wichtigste ist, dass die Maske bezüglich der beiden Hauptkriterien Atemwiderstand und Filtration die FFP2-Norm sehr gut erfüllt. Die Zertifizierung ist trotzdem eine Herausforderung, weil die Norm ursprünglich nicht für COVID-19-Schutzmasken gemacht wurde. Ich bin trotzdem sehr zuversichtlich, sie in den kommenden Monaten auch zertifiziert zu bekommen.“
Neben der ARD war auch das Nachrichtenportal „BR24“ zu Besuch an der Professur für Sportbiologie und begleitete eine Untersuchung mit dem Athleten Arne Leppelsack, erfolgreicher 400-Meter-Sprinter und eine der Nachwuchshoffnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). „Mit Maske war es für mich jetzt nicht anstrengender, als der erste Test, den ich ohne Maske gemacht habe“, so Leppelsack im Interview mit „BR24“. „Das Atmen fällt doch ein gutes Stück schwerer, aber es ist noch aushaltbar.“
Auch Johannes Trefz zeigte sich zufrieden: „Alles in allem kann man sagen, dass die Klebemaske auch für den Breitensport und auf Reisen angewendet werden kann. Die Atmung unter der Klebemaske ist deutlich leichter als unter üblichen Masken. Aber natürlich ist die Atmung ohne Maske beim Sport am angenehmsten.“
Neben „Live nach Neun“ und „BR24“ berichtete auch die „tz“ über die „Corona-Masken-Revolution“.
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Kontakt:
Prof. Dr. Henning Wackerhage
Professur für Sportbiologie
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24480
E-Mail: Henning.Wackerhage(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Fotos: ARD „Live nach Neun“/BR24