Vom 2. bis 5. Juli 2024 fand der 29. Jahreskongress des European College of Sports Science (ECSS) statt und wurde von der University of the West of Scotland in Glasgow ausgerichtet. Unter dem Motto „Enhancing Health, Performance and Community Sport“ versammelten sich rund 3.000 Sportwissenschaftler, um aktuelle Forschungsergebnisse und Erkenntnisse im Bereich Sport zu teilen und zu diskutieren. Der ECSS-Kongress zählt zu den führenden Sportwissenschaftsveranstaltungen weltweit und bot auch in diesem Jahr wieder eine Plattform für Vorträge, Symposien, Workshops, Plenumssitzungen und Posterpräsentationen. Zusätzlich gab es eine Ausstellung, die SportEx, auf der die neuesten Test- und Sportgeräte präsentiert wurden.
Die Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit war in Glasgow mit drei Vorträgen vertreten, die von Dr. Paulina Wasserfurth, Valentin Nusser und Helena Engel gehalten wurden.
Valentin Nusser stellte die „metabolic signature“ niedriger Energieverfügbarkeit vor. Mithilfe von Metabolomics wurden zahlreiche Metabolite im Blut simultan gemessen und daraus ein charakteristisches Profil bei niedriger Energieverfügbarkeit erstellt. Diese Methode ermöglicht es, eine große Anzahl von Biomarkern aus einer einzigen Probe zu messen. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie Fragebögen, klinischen Symptomen oder Ernährungs- und Aktivitätsprotokollen, könnte diese Technik in Zukunft dabei helfen ein objektive und schnelle Erkennung niedriger Energieverfügbarkeit zu erreichen.
Helena Engel stellte die Ergebnisse eines angewandten Forschungsprojektes zum Thema „Influence of caffeine on biathlon performance during a simulated competition“ vor. Der positive Effekt von Koffein auf die sportliche Leistungsfähigkeit, insbesondere die Ausdauerleistung ist in der Literatur gut beschrieben. Aktuelle Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass sich Koffein in Ruhe negativ auf die Schießleistung im Stehen auswirken könnte. Ziel des Projektes war es daher, den Einfluss von Koffein auf die Lauf- und Schießleistung sowie die Gesamtleistung im Biathlon während eines simulierten Wettkampfes zu untersuchen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Biathlon Team sowie dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT - Leipzig) durchgeführt und von der Internationalen Biathlon Union (IBU) gefördert.
Dr. Paulina Wasserfurth präsentierte am Freitag ihr Poster zum Thema „Screening for clinical indicators of Relative Energy Deficiency in Sport using the German version of the Low Energy Availability in Females Questionnaire“. In ihrer Arbeit wurden erstmals Fälle von REDs (Relative Energy Deficiency in Sport) mithilfe des Clinical Assessment Tools des Internationalen Olympischen Komitees kategorisiert und mit der deutschen Version des LEAF-Q-Fragebogens validiert. Laut der Untersuchung stellt der deutsche LEAF-Q-Fragebogen ein gutes Screening-Tool zur Identifizierung des REDs-Risikos dar und hilft somit, niedrige Energieverfügbarkeit bei Athletinnen zu erkennen.
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