Dr. Paulina Wasserfurth, Désirée Toepffer und Prof. Dr. Karsten Koehler, haben kürzlich zusammen mit Dr. Robin Halioua und Dr. Malte Christian Claussen eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Beziehung zwischen niedriger Energieverfügbarkeit (LEA), Depressionen und Essstörungen bei Sportlerinnen befasst.
LEA tritt auf, wenn Sportler nicht genügend Energie durch ihre Ernährung aufnehmen, um sowohl ihre sportlichen Aktivitäten als auch ihre grundlegenden körperlichen Funktionen zu unterstützen. Dies kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, die als „Relative Energy Deficiency in Sport“ (REDs) bekannt sind.
Die Studie, an der 57 Sportlerinnen teilnahmen, untersuchte, ob LEA direkt mit Depressionen zusammenhängt, insbesondere bei Frauen, die in gewichtssensitiven Disziplinen wie Laufen, Schwimmen oder Ballett aktiv sind. Die Ergebnisse zeigten, dass etwa 30 % der Teilnehmerinnen irgendwann in ihrem Leben an einer depressiven Störung litten, und fast 20 % wurden mit einer Essstörung diagnostiziert. Entgegen der Vermutung aus existierender Literatur, fanden die Forscher jedoch keine direkte Verbindung zwischen LEA und Depressionen. Stattdessen zeigte sich, dass Sportlerinnen, die bereits Anzeichen von gestörtem Essverhalten oder Essstörungen aufwiesen, eine um 34 % höhere Wahrscheinlichkeit hatten, auch im Laufe ihres Lebens an Depressionen zu leiden.
Das Team kam zu dem Schluss, dass Essstörungen eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Depressionen spielen, besonders in Kombination mit niedriger Energieverfügbarkeit. Diese Erkenntnisse betonen die Bedeutung einer umfassenden Betreuung von Sportlerinnen, die nicht nur auf ihre physische, sondern auch auf ihre psychische Gesundheit achtet. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen zu entwickeln, die sowohl Essstörungen als auch psychische Probleme gezielt ansprechen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Sportlerinnen langfristig zu fördern.
Für einen umfassenderen Einblick und detaillierte Analyseergebnisse ist der vollständige Forschungsartikel hier einzusehen.