Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Lehrstuhl für Trainingswissenschaften und Sportinformatik mit der Entwicklung von neuen Methoden zur Diagnostik in der Leichtathletik. Zuletzt konnte 2019 im BISp-geförderten Projekt „Sensor-basierte Echtzeit-Laufdiagnostik in der Leichtathletik“ eine neue Methode zur Bestimmung von Bodenkontaktzeiten entwickelt werden (Blauberger et al., 2021). „Mit dieser neuen, sensor-basierten Methodik können Athleten und Trainer in Zukunft direktes und umfassenderes Feedback zu objektiven Laufparametern erhalten.“ fasst Patrick Blauberger die Erkenntnisse zusammen.
Die entwickelte Methodik wurde nun auch im Trainingslager auf höchster nationaler Ebene zum Einsatz gebracht. Zur Analyse von Sprintparametern wurde auf der Laufbahn ein 30-meter langes photoelektrisches Lichtschrankensystem (Optogait) aufgebaut (Bild 1). Außerdem wurden die Trainingsläufe der Athleten mit IMUs (Inertial measurement unit) an den Füßen der Athleten aufgezeichnet (Bild 1). Die etablierte Methode der Optogait-Messungen soll dabei als diagnostisches Tool, aber auch als Referenzwert zur Entwicklung der IMU-basierten Laufanalyse dienen. Diese können deutlich einfacher und flexibler eingesetzt werden, um z.B. Parameter wir Bodenkontaktzeiten oder Schrittfrequenz zu erheben.
An der Maßnahme nahmen mehrere Trainingsgruppen der Bundestrainer und Betreuer des deutschen Sprint-Teams sowie medizinische und wissenschaftliche Experten teil (Bild 2). Durch die Einbindung von Experten aus unterschiedlichen Bereichen soll die positive Entwicklung der deutschen Sprint-Nationalmannschaft weiter vorangebracht werden. Die Einbindung des Lehrstuhls für Trainingswissenschaften und Sportinformatik unterstreicht dabei die wichtige Rolle der Wissenschaft auf diesem Gebiet.
Wir hoffen, dass das Trainingslager zur Vorbereitung auf die diesjährige Europameisterschaft in München helfen konnte, und wünschen allen Trainern und AthletInnen viel Erfolg.