Über uns
Der Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik forscht auf den Gebieten Training und Wettkampf. Schwerpunkte sind Untersuchungen zur Leistungsstruktur in den Sportspielen und die Entwicklung informatischer Verfahren zur Unterstützung des Spitzensports. Unser Themenspektrum beinhaltet:
Analyse von Wettkampfleistungen
Sportspiele zeichnen sich durch dynamische und komplexe Interaktionsprozesse aus. Um Strukturen und Zusammenhänge besser zu verstehen und für die Trainingssteuerung nutzbar zu machen, sind geeignete Modelle und Verfahren notwendig. Hierfür entwickeln und validieren wir neue, innovative Ansätze und setzen diese zur Beantwortung leistungsdiagnostischer Fragstellungen ein. Unser Spektrum reicht von klassischen Beobachtungssystemen, Netzwerkanalysen, systemdynamischen Modellierungen bis in den Bereich der künstlichen Intelligenz.
Entwicklung von Spielanalysewerkzeugen
Internationale Konkurrenzfähigkeit in den Sportspielen hängt auch von einer optimalen informationstechnischen Unterstützung in der Spielanalyse ab. Wir konzipieren, entwickeln und implementieren Spielanalysesysteme nach dem "state of the art" des Software Engineerings und begleiten den Prozess mit unserem Knowhow über die Leistungsstrukturanalyse im Sportspiel. Erfolgreiche Einsätze mit Nationalmannschaften liegen im Handball, Beach-Volleyball, Goalball und Tischtennis vor.
Qualitätssicherung von Sportdaten
Sensor- oder videobasierte Positionserfassungssysteme sowie beobachtergestützte Aktionserfassung haben sich zu einer Sportdatenindustrie entwickelt. Wir führen herstellerunabhängige, methodisch fundierte Untersuchungen zur Genauigkeit dieser Systeme bzw. zur Vergleichbarkeit ihrer Resultate durch. Adressaten sind sowohl Hersteller (Zertifizierung, Produktentwicklung) als auch Nutzer wie Vereine oder Verbände (neutrale Beratung, Produktprüfung) dieser Produkte.
Spieldatenbasierte Medienprodukte
Eine zentrale Anwendung von Sportdaten ist ihre Nutzung bei Fernsehübertragungen sowie in Print- und Onlinemedien. Wir unterstützen Datendienstleiter und Medienunternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte und ermöglichen ihnen so, sich von anderen Marktteilnehmern zu differenzieren. Beispiele hierfür sind Metriken und Statistiken zur Bewertung von Mannschafts- und Spielerleistungen oder Verfahren zur Visualisierungen von Spielstrukturen. Die Sicherstellung der sportwissenschaftlichen Validität nimmt hierbei eine wesentliche Stellung ein.
Controlling von Talentfördersystemen
Talentfördersysteme in Verbänden oder Vereinen sichern die sportliche Zukunft. Zunehmend werden Überlegungen zur Effektivität bedeutsam, weshalb wir auf Konzepte des Controllings und unsere Theorien und Resultate in der Talentforschung zurückgreifen, um Steuerungsinstrumente zu entwickeln. Wir analysieren den Relative Age Effect, beschreiben Karrieremuster und entwickeln Dokumentationssysteme und Kenngrößen für die Arbeit von Talentstützpunkten.
Datenbasierte Rehabilitation und Prävention
Die Themen Rehabilitation und Prävention nehmen einen zunehmend bedeutsamen Teil in der Architektur von Unterstützungssystemen im professionellen Sport ein. Eingebettet in ein umfassenderes System eines Club Management Information System (CMIS) werden hierfür die Informationsgrundlagen geschaffen. Weitere Forschungsthemen in diesem Bereich sind die Analyse von Verletzungs-Risikofaktoren, zur Genese von Kontaktverletzungen im Spiel und die Epidemiologie von Verletzungen im Fußball.
Evaluation von Regeländerungen
Eine zunehmende Anzahl an Sportverbänden und -Ligen greift zu Anpassungen von Regelwerken zur Steigerung der Attraktivität ihrer Sportart. Ebenso en vogue ist die Einführung technischer Hilfsmittel zur Unterstützung von Schiedsrichtern. In beiden Fällen handelt es sich um Interventionen im Sinne der Evaluationsforschung. Auf der Basis sportartenübergreifender Evaluationsstrategien entwickeln wir zugeschnittene Evaluationsdesigns für konkrete Regeländerungs-Interventionen, was bereits mehrfach im Auftrag von Sportverbänden praktisch durchgeführt wurde.