STOP MetSyn
STOP MetSyn auf einen Blick: Hintergrundinformationen und Zielsetzung der Studie
Das Projekt, beteiligte Institutionen und zuständige Personen
Gesünder essen und mehr Bewegung im Alltag, um das Krankheitsrisiko nachhaltig und langfristig zu senken. Genau das ist das Ziel unseres Projekts „STOP MetSyn“. Dabei wollen wir die Wirksamkeit einer App in Kombination mit der Unterstützung eines Gesundheits-Coaches überprüfen, Risikofaktoren des metabolischen Syndroms zu verändern.
Unterstützt wird das Projekt vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) im Rahmen der Food4Health-Initiative. Die STOP MetSyn Studie wird an zwei Standorten stattfinden: In Schweden am Research Institute of Sweden (RISE) sowie in Deutschland an der Technischen Universität München (TUM).
In Deutschland wird das Studienvorhaben STOP MetSyn am Standort München von der Professur für Bewegung, Gesundheit und Ernährung der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften an der TU München umgesetzt. Verantwortlich für das Projekt ist als Hauptuntersuchungsleiter Prof. Dr. Karsten Köhler (Leiter der Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit), betreut wird es von Valentin Nußer (M. Sc.).
Zielsetzung des STOP MetSyn Projekts
Wichtig ist an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, dass STOP MetSyn krankheitspräventiv konzipiert ist: Das Programm ist keine Therapieform für das Metabolische Syndrom, sondern zielt vielmehr auf eine Verringerung des Risikos, ein solches überhaupt zu entwickeln.
STOP MetSyn setzt somit bereits am sogenannten „Prämetabolischen Syndrom“ an. Das bedeutet, dass die StudienteilnehmerInnen lediglich gewisse Risikofaktoren aufweisen, die das Risiko ein Metabolisches Syndrom zu entwickeln, erhöhen. Die StudienteilnehmerInnen sind folglich nicht am Metabolischen Syndrom erkrankt bzw. damit diagnositiziert.
Was ist das „Metabolische Syndrom“ und wen betrifft es?
Das sogenannte „Metabolische Syndrom“ umfasst ein Bündel von Risikofaktoren, die langfristig zu Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Fettleber, führen können.
Betroffene Personen leiden dann unter weitreichenden gesundheitlichen Problemen und ihre Lebensqualität sinkt. Zu den Risikofaktoren dafür, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, gehören Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Etwa 25% der Erwachsenen haben ein Metabolisches Syndrom und viele wissen nicht, dass sie gefährdet sind.
Wie kommt es zum Metabolischen Syndrom?
Neben genetischen Prädispositionen spielen Faktoren, wie körperliche Inaktivität, ungesunde Ernährung, Stress, Rauchen oder Alkohol in der Entstehung eine Rolle. Die meisten Risikofaktoren sind also auf den Lebensstil zurückzuführen, weswegen das Metabolische Syndrom auch oftmals als Wohlstandssyndrom bezeichnet wird.
Zwischen der Entstehung und dem tatsächlichen Ausbrauch der Krankheit können aber mehrere Jahre bis hin zu Jahrzehnten liegen. Je früher Anzeichen für ein Metabolisches Syndrom entdeckt werden, desto besser. Durch Änderungen des Lebensstils wie die Umstellung auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, kann den langfristigen und gesundheitsschädlichen Folgen des Metabolischen Syndroms entgegengewirkt werden. Jedoch ist es schwierig für betroffene Personen ihr Verhalten langfristig umzustellen und gesünder zu leben.
Wie könnte eine App in der Krankheitsprävention helfen und was wird in der STOP MetSyn Studie genau untersucht?
Da es betroffenen Personen oft schwer fällt, ihren Lebensstil bzw. ihr Verhalten langfristig umzustellen und gesünder zu leben, haben wir ein App-basiertes Lebensstil-Interventionsprogramm entwickelt, das genau hier ansetzen soll: NutzerInnen der App haben die Möglichkeit sich persönlichen von einem Gesundheits-Coach beraten zu lassen sowie Informationen, Tipps und Tricks für mehr Bewegung und gesündere Ernährung zu sammeln
Mit der Studie STOP MetSyn möchten wir nun testen, ob die Nutzung der App das Krankheitsrisiko der NutzerInnen senken kann.
Wie läuft die STOP MetSyn Studie ab?
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum Ablauf der Studie
Die Studie wird über einen Zeitraum von 3 Monaten verlaufen. Vor Studienbeginn werden alle TeilnehmerInnen zu einer Blutabnahme gebeten. Bei der 20-minütigen Blutabnahme wird den TeilnehmerInnen lediglich eine geringe Menge Blut (1 Tropfen) entnommen, außerdem werden Blutdruck und Hüftumfang gemessen.
Für den gesamten Studienzeitraum der 3 Monate werden die TeilnehmerInnen dann per Zufallsprinzip in zwei Behandlungsgruppen eingeteilt: Eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe. Die Interventionsgruppe nutzt über die 3 Monate eine von uns entwickelte App, die den TeilnehmerInnen dabei helfen soll, ihr Ernährungs- bzw. Konsumverhalten sowie ihren Lebensstil nachhaltig umzustellen. Außerdem stehen diese StudienteilnehmerInnen regelmäßig im Kontakt mit ihrem Gesundheitscoach, der sie über den gesamten Studienzeitraum begleitet, mit ihnen ihren Fortschritt sowie ihr weiteres Vorgehen bespricht (monatliches Telefongespräch, min. 30 Minuten). Die Kontrollgruppe behält währenddessen ihr gewohntes Ernährungs- bzw. Konsumverhalten und ihren Lebensstil bei, sprich nutzt die App nicht.
Nach den 3 Monaten werden beide Gruppen erneut zur Blutabnahme (1 Tropfen, ca. 20 Minuten) gebeten.
Informationen zum Studienablauf auf einen Blick
- Studienzeitraum: 3 Monate
- 2x Blutabnahme (vor Studienberginn und nach Studienende)
- Zufällige Einteilung in 2 Behandlungsgruppen: Interventions- und Kontrollgruppe
- Interventionsgruppe: Verwendung App + regelmäßige Gespräche mit Gesundheitscoach
- Kontrollgruppe: kein App-Zugang + keine Gespräche mit Gesundheitscoach + gewohntes Ernährungs- bzw. Konsumverhalten und Lebensstil