Folgende Abschlussarbeiten sind aktuell zu vergeben
Es besteht laufend die Möglichkeit Bachelor- oder Masterarbeiten am Lehrstuhl für Sportpsychologie zu schreiben. Nachfolgend eine Übersicht über mögliche Abschlussarbeitsthemen oder Forschungsgebiete.
Gruppenentscheidungen im Bergsteigen
Bergsteigen ist eine beliebte Aktivität, die Menschen weltweit und über alle Kulturen, Altersgruppen und Erfahrungsniveaus hinweg begeistert. Dabei gehen die meisten Menschen dieser Aktivität nicht allein nach, sondern in Gruppen. Um sich in der dynamischen und risikobehafteten Umgebung der Berge erfolgreich zu orientieren, müssen diese Gruppen kontinuierlich gemeinsame Entscheidungen treffen.
Es ist jedoch ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Gruppen immer bessere Entscheidungen treffen als Einzelpersonen. Tatsächlich sind Gruppen häufig Phänomenen wie dem Gruppendenken („groupthink“) oder der Gruppenpolarisierung ausgesetzt, was zu suboptimalen oder sogar schlechteren Entscheidungen führen kann. Darüber hinaus ist Gruppenentscheidungsfindung ein sozialer Prozess, der durch verschiedene, ineinandergreifende Ebenen beeinflusst wird – darunter Kultur, Organisationen (z. B. Deutscher Alpenverein), Dyaden (Zweierbeziehungen) und individuelle Faktoren.
Anders als in vielen anderen Entscheidungskontexten können Fehlentscheidungen im Bergsteigen schwerwiegende oder sogar tödliche Folgen haben. Trotz der hohen Relevanz ist bislang wenig über die Erscheinungsformen, Konsequenzen und Einflussfaktoren von Gruppenentscheidungen im Bergsteigen bekannt.
Forschungsinteresse und Leitfragen:
Mein zentrales Forschungsziel ist es, den aktuellen Wissensstand zu Gruppenentscheidungen im Bergsteigen zu erheben. Darüber hinaus möchte ich die Erscheinungsformen, Auswirkungen und Einflussfaktoren dieser Entscheidungsprozesse untersuchen. Dabei sollen potenzielle Variablen auf individueller, dyadischer, Gruppen-, Führungs-, Organisations- und kultureller Ebene analysiert und unterschiedliche demografische Gruppen sowie Erfahrungsniveaus miteinander verglichen werden.
Betreuung: M.Sc. Anna E. Bergauer (anna.bergauer(at)tum.de)
Thematische Flexibilität: Ja (bei thematischem Bezug)
Sprache: Englisch oder Deutsch
Gefördert durch: Albrecht von Dewitz Stiftung
Missbrauch im (Leistungs-)Sport: Kommunikation
Wir alle kommunizieren tagtäglich und das mit allen Menschen denen wir begegnen. Die Art und Weise wie wir kommunizieren hat dabei einen großen Einfluss auf unser Miteinander. Das spielt insbesondere in engen Beziehungen eine entscheidende Rolle. Sind diese außerdem asymmetirsch und/oder hierarchisch, kann die Art und Weise der Kommunikation das gesamte Klima dieser Beziehung beeinflussen. Ein Kontext auf den das zutrifft ist der Leistungssport. Ich interessiere mich daher besonders für die Kommunikation innerhalb von Sportsystemen mit besonderem Blick auf Kommunikation im Zusammenhang mit interpersonaler Gewalt.
Gewohnheitsbildung und Stressbewältigung
Im Umgang mit Stress braucht es effektive Bewältigungsstrategien, die wir in unseren Alltag integrieren können (bspw. mithilfe digitaler Apps) und zur Gewohnheiten machen können. Die folgenden Forschungsprojekte setzen sich mit der Stressbewältigung sowie dem Aufbau von Gewohnheiten auseinander. Denn ein langfristig effektiver Umgang mit Stress fördert nachhaltig unser Wohlbefinden und schützt vor stress-bedingten Krankheiten.
Motivation und Emotionen bei Risikosportarten
Warum betreiben manche Menschen Risikosportarten wie Klettern, Fallschirmspringen oder Surfen? Motivationspsychologisch betrachtet, spielen neben Motiven wie Sensation Seeking, Emotionsregulation, Naturerfahrung oder Flowerleben auch die Anreize eine entscheidende Rolle, um die Ausübung dieser Sportarten zu erklären. In diesem Projekt sollen daher die Anreize ausgewählter Risikosportarten identifziert werden. Darüber hinaus soll in einem darauf aufbauenden Teil die Emotionsregulation, insbesondere der Umgang mit Angst, untersucht werden.