Das WHO-Kollaborationszentrum übernimmt unter der Leitung von Prof. Dr. Orkan Okan die wissenschaftliche Entwicklung und Evaluation eines neuen Projekts, welches in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München durchgeführt wird. Dabei verantwortet die Professur für Health Literacy die Konzeption, Begleitung und Auswertung aller entsprechenden Maßnahmen. Das neue Kita-Projekt „Kollektives Wohlbefinden auf der Organisationsebene: Gesundes Zusammenleben in städtischen Kindertageseinrichtungen in München (KoWOrg-München)", das am 3. Dezember 2025 vom Münchner Stadtrat beschlossen wurde, soll das Wohlbefinden von Kindern, pädagogischen Fachkräften und Familien systematisch stärken. Gefördert wird das Vorhaben bis zum Jahr 2027 von der Robert Bosch Stiftung. Der Anteil, der auf die TUM entfällt, beträgt 115.000 Euro.
„Das Wohlbefinden von Kindern und pädagogischen Fachkräften gemeinsam in den Blick zu nehmen, ist ein zentraler Baustein für qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung, Prävention und Gesundheitsförderung“, erläutert Prof. Okan, Leiter der Professur für Health Literacy. Die TUM bringe hierfür wissenschaftliche Konzepte, Instrumente und Evaluationsmethoden ein, „um wirksame Maßnahmen sichtbar zu machen und gemeinsam mit der Stadt München neue Wege für gesundheitsförderliche Kita-Strukturen zu entwickeln und zu evaluieren“.
Stadt betont Bedeutung der Zusammenarbeit mit der TUM
Kitas stehen zunehmend vor komplexen Herausforderungen. Dazu gehören hohe Anforderungen im Arbeitsalltag, Belastungen in den Teams sowie steigende gesundheitliche und pädagogische Bedürfnisse der Familien. Die Professur für Health Literacy arbeitet deshalb eng mit dem Geschäftsbereich KITA des Referats für Bildung und Sport zusammen, um ein standortspezifisches Gesamtkonzept zu entwickeln.
Verena Dietl, dritte Bürgermeisterin der Stadt München, hebt ausdrücklich den Mehrwert der wissenschaftlichen Kooperation hervor: „Mit dem Projekt `Wellbeing‘ stellen wir das Wohlbefinden aller in den Mittelpunkt – der Kinder, der pädagogischen Fachkräfte und der Familien. Gerade in einer Zeit hoher Belastungen ist es wichtig, Kindertageseinrichtungen als stabile, gesundheitsfördernde Orte zu stärken. Die Förderung der Robert Bosch Stiftung ermöglicht uns, hier einen innovativen Weg zu gehen.“
Im Fokus des Projekts stehen Partizipation, Vernetzung, Chancengerechtigkeit und nachhaltige Strukturen – zentrale Faktoren, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen das Wohlbefinden im pädagogischen Alltag nachhaltig beeinflussen.
Auch Stadtschulrat Florian Kraus unterstreicht die Bedeutung der Forschungskooperation: „Das Wohlbefinden ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Bildungsprozesse. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Professur für Health Literacy und die strukturelle Weiterentwicklung unseres städtischen Kita-Systems schaffen wir nachhaltige Verbesserungen im Alltag der Einrichtungen. Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Projekt nun gemeinsam starten können.“
Modellcharakter und Transferpotenzial
Die Gründe für die Förderung durch die Robert Bosch Stiftung fasst Nina-Sofia Schmidt, Senior Projektmanagerin, so zusammen: „Wir unterstützen das Münchner Projekt `Wellbeing‘, weil es aufzeigt, wie Kita-Teams, Familien und Wissenschaft gemeinsam Strukturen schaffen können, die das gesunde Aufwachsen von Kindern fördern und Fachkräfte entlasten. Das Vorhaben kann Modellcharakter für viele Kommunen haben, die ähnliche Herausforderungen bewältigen.“
Die TUM sieht im Projekt zudem ein hohes Transferpotenzial: Die wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur Münchner Einrichtungen zugutekommen, sondern langfristig auch Impulse für andere Kommunen geben, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
„An der Professur für Health Literacy und dem WHO CC für Health Literacy freuen wir uns sehr, dass wir nun schon mit dem dritten Projekt Kitas als gesundheitsförderliches Setting in den Blick unserer Forschung nehmen. Mit ‚Wohlbefinden‘ beziehungsweise dem ‚kollektiven Wohlbefinden‘ werden wir dabei auch erstmals einen Wohlbefinden-Ansatz auf Organisationsebene entwickeln und diesen mit Gesundheitskompetenz verknüpfen“, erklärt Prof. Okan abschließend.
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Kontakt
Prof. Dr. Orkan Okan
Professur für Health Literacy
Am Olympiacampus 11
80809 München
Tel.: 089 289 24660
E-Mail: Orkan.Okan[at]tum.de / info.healthliteracy[at]tum.de
Text: Bastian Daneyko/Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport
Fotos: Privat