In dieser Studie sollte untersucht werden, inwieweit man Spuren der sensomotorischen Leistungsfähigkeit im Alltagsverhalten von Menschen mit neurologischen Erkrankungen finden kann. Dazu wurde die Leistungsfähigkeit, bspw. die Griffkraft, von Personen mit Multipler Sklerose, Personen mit Schlaganfall und Kontrollprobanden erfasst und anschließend ihr Alltagsverhalten anhand von am Handgelenk getragenen Smartwatches quantifiziert. Ein eigens entwickelter Algorithmus, der TUM Physical Activity Counter (kurz 2MPAC), erkennt automatisch Anfang und Ende von Handgebrauch und analysiert diesen kinematisch auf Grundlage den Sensordaten der Uhr. So konnte nicht nur erfasst werden, wieviel gemacht wurde, sondern auch, wie intensiv und koordiniert Handlungen waren – unabhängig davon, ob man sich an der Nase kratzt oder das Hemd zuknöpft. Weiter konnten Zusammenhänge zwischen Leistungsfähigkeit und Alltagsverhalten aufgezeigt werden; nicht nur im Querschnitt, sondern auch über den Verlauf einer Neurorehabilitation. Die Studie wurde nun im renommierten Journal of NeuroEngineering and Rehabilitation (IF 5.2) veröffentlicht.
Gulde P, Vojta H, Schmidle S, Rieckmann P, & Hermsdörfer J (2025). The association of upper limb sensorimotor capacity, everyday inpatient behavior, and the effects of neurorehabilitation in persons with multiple sclerosis and stroke: a mixed-design study. Journal of NeuroEngineering and Rehabilitation, 22(49).
Zur Studie: https://jneuroengrehab.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12984-025-01586-z