Tierstudien legen nahe, dass das Altern wie eine Krankheit behandelt werden kann. Aber wie sieht es mit Versuchen zur Langlebigkeit beim Menschen aus? Sollten künftige Ärzte das Altern, einen natürlichen Prozess, behandeln? Ist es die ultimative Krankheitsprävention? Ist das ethisch vertretbar? Zu diesen Fragen organisiert die Professur für Sportbiologie am 5. März 2024 von 16-18 Uhr ein Symposium zum Thema „Should we treat ageing?“ im Hörsaal des Deutschen Herzzentrums München.
„Mehrere Forschungsgruppen haben im Rahmen von Tierversuchen verschiedene Maßnahmen untersucht, die die Lebenszeit bei Mäusen verlängert haben“, so Prof. Dr. Henning Wackerhage, Leiter der TUM-Professur für Sportbiologie. „Jetzt stehen wir vor der Herausforderung, wie wir das beim Menschen untersuchen können. Ansätze sind dabei, das biologische Alter der Menschen zu bestimmen und anschließend zu versuchen, dieses anhand einer Intervention zu verzögern.“
Keynote Speaker dazu ist Prof. Dr. Vijay Yadav von der Columbia University in New York, der im Jahr 2023 Hauptautor eines Artikels im Journal „Science“ war, in welchem Taurin als treibende Kraft der Alterung identifiziert wurde. Das Symposium eröffnen wird Prof. Wackerhage, der zum Thema „Should we treat ageing?“ referiert. Anschließend berichtet Prof. Dr. Karima Djabali, Leiterin der TUM-Professur für Epigenetik der Hauptalterung, über ihre Forschung sowie Therapieansätze zur seltenen genetisch bedingten Erkrankung Progeria, bei welcher betroffene Kinder wie im Zeitraffertempo altern.
Weiterhin hält Prof. Wackerhage am Freitag, 8. März 2024, einen Vortrag zum Thema Taurin bei der „Turn Around Aging“ Konferenz im Künstlerhaus München, die von Nina Ruge, Fernsehmoderatorin und Buchautorin, organisiert wird. Im Rahmen der Konferenz wird über das Zukunftsthema „Longevity“ diskutiert. Die Besucher_innen erhalten eine Einführung in das Gebiet „Healthy Longevity”, einen Überblick über den Einfluss von Lebensstilfaktoren, Nahrungsergänzungsmitteln, Hormonersatztherapie und weiteren Interventionen auf eine gesunde Langlebigkeit sowie einen Ausblick auf Zukunftstherapien in diesem Bereich.
Zudem organisiert Prof. Dr. Manfred Blobner, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie im Klinikum rechts der Isar, am 12. März 2024 das „HyperMet Symposium: Human skeletal muscle atrophy“, das im Hörsaal D des Klinikum rechts der Isar stattfindet. Neben Prof. Blobner, der zu „ICU-acquired muscle weakness“ sprechen wird, wird Dr. Maria Rohm, Gruppenleiterin am Institut für Diabetes und Krebs am Helmholtz Zentrum München, einen Vortrag über „Cancer cachexia“ halten. Anschließend wird Prof. Wackerhage Einblicke in „HyperMet: Effects of hypertrophy and atrophy on metabolic health“ gewähren. Die Professur für Sportbiologie war zu diesem Thema mit einem Vorantrag für eine DFG-Forschungsgruppe erfolgreich, in welche insgesamt neun hochrangige Partner_innen involviert sind.
Den Abschluss des Symposiums bildet die Keynote von Prof. Dr. Stuart Philipps von der McMaster University (Hamilton/Kanada), der sich mit dem Thema „The ‚Power‘ of Protein in Promoting Growth and Mitigating Loss: From Health to Age and Disease“ beschäftigt.
„Prof. Philipps hat viele Studien zu Muskelbiopsien veröffentlicht und ist in seinem Bereich einer der meistzitierten Wissenschaftler der Welt mit einem H-Index von 136“, erklärt Prof. Wackerhage. „Er ist auch einer der Kooperationspartner bei unserem HyperMet-Vollantrag. Insofern freuen wir uns sehr darauf, dass er nach München kommt und uns seine Forschung präsentiert.“
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Zur Konferenz „Turn Around Aging“ im Künstlerhaus München
Kontakt:
Prof. Dr. Henning Wackerhage
Professur für Sportbiologie
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Tel.: 089 289 24480
E-Mail: Henning.Wackerhage(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Fotos/Grafiken: Professur für Sportbiologie/Andreas Heddergott/TUM