Neue Publikation zur Effektivität der deutschen Disease Management Programme (DMPs)
Wissenschaftler der Professur für Public Health und Prävention haben eine neue Studie zur Effektivität der deutschen Disease Management Programme (DMPs) für Typ 2 Diabetes und Koronare Herzkrankheit auf Mortalität in der Zeitschrift BMC Public Health veröffentlicht. In dieser Studie wurde die Mortalität von über 56-Jährigen in Deutschland (~20% dieser Altersgruppe sind in einem der beiden DMPs) vor und nach Einführung der DMPs in Deutschland (2002/2003) mit der Mortalität von über 56-Jährigen in 14 europäischen Länder mittels synthetische Kontrollmethoden verglichen. Die Ergebnisse zeigen keinen positiven Effekt der DMPs auf die Herzkreislauf- und Gesamtmortalität. Aufgrund der Unsicherheit um die Effektschätzer können wir aber einen positiven Effekt nicht ausschließen. Diese Ergebnisse stehen in Kontrast zu den Ergebnissen früherer Studien, die nahelegten, dass die Teilnahme an DMPs mit einer verringerten Mortalität assoziiert ist. Aufgrund ihres Designs ließen diese aber keine Rückschlüsse auf die Kausalität zu. Aufgrund der substantiellen Programmkosten der beiden Programme (>€800 Millionen pro Jahr) ist robuste Evidenz für deren Nutzen notwendig. Die Evaluation der Effektivität sollte Teil der Zulassung und Überprüfung der existierenden und neuen DMPs (z.B. Adipositas) sein!
Ansprechpartner: Jacob Burns, MSc
Weitere Publikationen der Professur für Public Health & Prävention, die im November 2021 erschienen sind, sind hier und hier verfügbar.