Prof. Dr. Michael Schaffrath, Bastian Daneyko, Jessica Ottmann und Romy Schwaiger waren mit insgesamt vier Vorträgen bei der 8. Jahrestagung der Fachgruppe Mediensport und Sportkommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) vertreten. Unterstützung erhielten die Mitarbeitenden durch die ehemaligen TUM-Studierenden Courtney Wilke und Lennard Kausemann. Die Tagung fand vom 17. bis 19. September 2025 an der Hochschule Macromedia in Frankfurt statt und trug den Titel „Nachhaltigkeit & Diversität in der Sportkommunikation“.
Zum Auftakt der Veranstaltung präsentierten Prof. Schaffrath und Lennard Kausemann im Panel „Sportjournalismus im digitalen Wandel“ ausgewählte Ergebnisse der Bachelorarbeit „Social-Media-Sportjournalist:innen ticke(r)n anders. Studie zum Rollenselbstverständnis“. Mittels einer Online-Befragung von 45 Social-Media-Sportjournalist:innen konnte gezeigt werden, dass diese Berufsgruppe durchaus einige andere Berufsmotive verfolgt als ihre Kolleginnen und Kollegen von klassischen Sportmedien. So wird bei den normativen Berufsmotiven deutlich, dass auf Social Media mehr unterhalten als informiert werden soll. Und auf der Ebene persönlicher Absichten wird primär genannt, „gute eigene Verdienstmöglichkeiten zu generieren“.
Romy Schwaiger präsentierte unter dem Titel „Unsere Amateure. Echte Profis? Inhaltsanalyse der Social-Media-Kommunikation der 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes“ ausgewählte Ergebnisse ihrer Dissertation, die von Prof. Schaffrath als Erstgutachter betreut wurde. Dabei analysierte sie, inwiefern die Landesverbände auf ihren Facebook- und Instagram-Kanälen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte der Organisations- und Verbandskommunikation Themen veröffentlichen bzw. welche Personen als Haupthandlungsträger im Mittelpunkt stehen. Zudem entwickelte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation für ihr Codebuch eigene Variablen zum Thema Community Management. So stellte Schwaiger u.a. fest, dass die Landesverbände nur in knapp 30 Prozent der Posts auch auf die Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern aktiv reagieren.
Den ersten Veranstaltungstag schlossen Prof. Schaffrath und Jessica Ottmann mit ihrem Beitrag im Panel „Sportler:innen in den Medien“ ab. Unter dem Titel „‚Reißerisch‘, ‚populistisch‘ und ‚vorschnell verurteilend‘ – aber ‚notwendig‘! Leitfaden-Interviews mit Spitzensportler:innen zur Dopingberichterstattung“ stellten sie ihre Forschungsergebnisse vor. In diesem Vortrag wurden ausgewählte Ergebnisse aus dem noch laufenden BISp-Projekt „SpitzDoBe“ referiert. Die 16 interviewten Athlet:innen betonten übereinstimmend die Notwendigkeit und Relevanz der Dopingberichterstattung, artikulierten aber auch klare Anforderungen an diese. So sollen die Medien weniger populistisch und nicht zu so voreilig präjudizierend berichten, sondern hintergründiger, kontextorientierter und faktenbasierter.
Am Freitag präsentierten Bastian Daneyko und Courtney Wilke die Ergebnisse der Bachelorarbeit „Sponsoren auf der Bande – und im Kopf? Eine Analyse der Einflussfaktoren auf die Recall- & Recognition-Werte der Rezipient:innen von Bandenwerbung am Beispiel der UEFA EURO 2024“. Untersucht wurde, welche Faktoren – etwa soziodemografische Merkmale, die Dauer der Sichtbarkeit der Sponsoren auf der Bande oder das generelle Fußballinteresse – die Erinnerungsleistung an Bandenwerbung beeinflussen. Nachgewiesen werden konnten insbesondere Effekte durch die Platzierung der Marke in spielrelevanten Situationen, die Expositionsdauer sowie eine bereits vorhandene Markenbekanntheit.
Insgesamt wurden auf der wissenschaftlichen Konferenz der DGPuK-Fachgruppe Mediensport & Sportkommunikation 17 Vorträge in acht verschiedenen Panels präsentiert. Die Veranstaltung wurde ergänzt durch fünf Praxispanels, in denen z.B. über die „Entwicklungen in der Vereinskommunikation & der Medienarbeit bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG“, „Neue Wege im Sportjournalismus“ oder auch „Diversität der Sportmedien – Neue Sportmedienformate in Deutschland“ diskutiert worden ist.
Text & Fotos: Bastian Daneyko