„Eine Karriere im Bereich Sportkommunikation und Sportmanagement bedarf nicht nur Fachwissen, sondern vor allem Leidenschaft und Engagement.“ Da sind sich Timo Schiller, Geschäftsleiter Marketing, Vertrieb und Kommunikation, und Immanuel Kästlen, Direktor Kommunikation und Nachhaltigkeit, bei der SpVgg Greuther Fürth einig. Beide besuchten am 3. Juni 2024 den Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation der TUM für einen Gastvortrag rund um das Thema Marketing und Pressearbeit der SpVgg Greuther Fürth. Auf Einladung von Prof. Dr. Michael Schaffrath dem Leiter des Arbeitsbereichs Medien und Kommunikation gewährten die beiden Gäste den 25 Studierenden Einblicke in ihren Arbeitsalltag und die Tätigkeit bei einem professionellen Fußballverein.
Der Arbeitsalltag des Geschäftsleiters Marketing, Vertrieb und Kommunikation startet bereits auf dem Weg in die Arbeit, wo erste Telefonate geführt werden. Der Hauptarbeitsbereich umfasst vor allem strategische Themen rund um den Verein. Dazu gehören die strategische Ausrichtung der Kommunikation, die an die sportlichen Ziele des Vereins angepasst ist, die Kontaktpflege mit Sponsoren und Vertragsverhandlungen sowie die Markenausrichtung und die damit erzielte Außenwahrnehmung, fasst Timo Schiller zusammen. Dazu komme noch der regelmäßige Austausch mit der aktiven Fanszene rund um diverse Themen.
Während Timo Schiller vor allem die strategische Perspektive des Vereins im Blick hat, ergänzt Immanuel Kästlen diesen Ansatz mit einer Mischung aus operativer und strategischer Arbeit, die dessen Berufsalltag als Direktor Kommunikation und Nachhaltigkeit prägen. Für die Medienarbeit des Clubs bilde ein permanenter Austausch mit den Spielern und dem Trainierteam ein „Kernelement“, um eine authentische Außenkommunikation zu gewährleisten. Darüber hinaus kümmert sich Kästlen um Nachhaltigkeitsthemen im gesamten Verein. Doch trotz der unterschiedlichen Berufsalltage betonen beide eine zentrale Gemeinsamkeit: „Wir sind rund um die Uhr, 24/7, erreichbar.“ Und klar ist, Fußball findet am Wochenende statt, das ist kein Nine-to-Five-Job.“
Die Studierenden hatten die Möglichkeit, eine Vielzahl von Fragen zu stellen, die sich auf aktuelle Themen und Herausforderungen im Vereinsmanagement konzentrierten. Sie interessierten sich für die Veränderungen durch Corona, insbesondere die Einführung hybrider Pressekonferenzen, und diskutierten die Wirksamkeit von PR-Training für junge Spieler. Weitere Fragen die Bedeutung von gemeinsamen Werten, den Dialog mit Fans zu unterschiedlichen Themen sowie die Strategien des Vereins in der Umwelt- und Nachwuchsarbeit. Auch praktische Aspekte wie die Planung der Social Media Strategie und die Herausforderungen bei Interviews nach unerfolgreichen Spielen wurden thematisiert.
Die beiden Vertreter von Zweitligist Fürth schätzen vor allem die große Abwechslung ihres Arbeitsalltags: „Nicht zu wissen was an einem Tag passiert und sich immer wieder mit neuen Themenfeldern und Problemen auseinandersetzen zu müssen, stellt einen besonderen Reiz dar.“
Aber die größte Motivation für ihre Tätigkeit im Profifußball liege im Sport selber. „Die ganzen Emotionen rund um den Fußball Woche für Woche miterleben zu können, ist etwas Besonderes“, meint Immanuel Kästlen.
Timo Schiller empfahl zum Abschluss: „Wenn Sie bei einem Profifußballverein arbeiten möchten, ist ein Bachelor-Studienabschluss sinnvoll, aber ein Master-Examen sicher keine Pflicht. Wichtiger sind Praktika und Arbeitserfahrung und dass man Leidenschaft und Engagement mitbringe.“
Text: Julian Lukas
Fotos: Julian Lukas & Samuel Weller