Felix Loch ist einer erfolgreichsten deutschen Rennrodler aller Zeiten. Der gebürtige Sonneberger zeichnet sich nebenbei auch durch sein soziales Engagement und seine bodenständige Art aus. Am Dienstag, den 2. Juli 2024, war der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister auf Einladung der beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter Romy Schwaiger und Bastian Daneyko zu Besuch am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation. Im Rahmen des Seminars „Sport-PR-Instrumente“, gab Loch den rund 30 Studierenden Einblicke in unterschiedliche Themenkomplexe, wie Social Media, seinem Herzensprojekt Athletes for Ukraine, aber auch private Einblicke. Die simulierte Pressekonferenz wurde von zwei Teilnehmenden der Übung, Lisa Schubert und Samuel Weller, moderiert.
Von klein auf im Rodelsport verwurzelt
Felix Lochs Reise im Rodelsport begann schon in jungen Jahren. Mit Eltern, die selbst im Rodelsport aktiv waren, war der Weg fast vorprogrammiert. Seine ersten Schritte machte er noch unter der Anleitung eines Jugendtrainers, später übernahm dann sein Vater und Bundestrainer Norbert Loch das Training. Trotz anfänglicher Bedenken, Beruf und Sport zu trennen, erwies sich diese Konstellation, als erfolgreich: „Nach meinem Fahrfehler im letzten Lauf bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang, verlor ich meinen ersten Platz und wurde fünfter. Mein Vater, hat mich nach dieser Niederlage sofort aufgefangen und schon im selben Moment wieder aufgebaut.“ Zu seinen emotionalsten Momenten zählt Loch seinen ersten Weltmeistertitel 2008 sowie die Titelverteidigung im Folgejahr.
Verbindung von Beruf und Privatleben
Berufliches und Privates zu verbinden, ist für viele eine Herausforderung, doch Felix Loch und seine Frau Lisa Loch meistern dies täglich. Während der Rennrodler die PR-Arbeit meist selbst übernimmt, kümmert sich Lisa Loch mit ihrer Agentur „Schoko Communications“ um die Vermarktung und den Bereich Social Media. Die Bedeutung der klassischen Medien wie Print und Fernsehen ist für Loch nach wie vor groß. „Der Rodelsport ist auf die Fernsehübertragung angewiesen. Diese ist ein wichtiger Multiplikator für unsere Sportart. Auch die Rennberichte in den (Tages-)Zeitungen haben weiterhin eine hohe Bedeutung für den Sport, um größtmögliche Präsenz zu schaffen“, erklärt Loch. In den sozialen Medien sieht er hingegen größere Potentiale für die Selbstvermarktung. „Für mögliche Sponsoren hat die Reichweite der Social-Media-Kanäle der Sportler eine hohe Priorität – diese zu maximieren, empfinde ich als strategisch sinnvoll“, erläutert Loch.
Soziales Engagement und Athletes for Ukraine
Neben seinem sportlichen Erfolg zeichnet sich Felix Loch auch durch sein soziales Engagement aus. Im Zuge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine gründete Loch mit diversen anderen Athleten den gemeinnützigen Verein „Athletes for Ukraine“. „Ich selbst war dreimal mit dem Transporter und verschiedensten Hilfsgütern in der Ukraine. Die Verhältnisse vor Ort sind schrecklich und waren für meine Frau und mich emotional sehr belastend. Ein großes Ziel dieses Vereins ist es aufzuzeigen, dass in diesem Land immer noch Krieg herrscht und die Menschen weiterhin Hilfe benötigen.“ Zudem betonte er, dass man durch den Sport viel bewegen kann und appellierte auch an andere Profisportler, ihre Reichweite sinnvoll zu nutzen.
Blick in die Zukunft
Mit Blick in die Zukunft sieht Felix Loch sein Karriereende noch in weiter Ferne: „Mein ganzer Fokus liegt nun auf der Weltmeisterschaft in Whistler 2024/2025, jedoch sind auch die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina schon im Hinterkopf. Darüber hinaus würde mich die Teilnahme an der Heim-WM 2028 am Königssee sehr reizen.“ Was nach der Karriere kommen soll, ließ Felix Loch noch offen. „Ich will nach meiner aktiven Karriere dem Rodelsport etwas zurückgeben. In welcher Funktion ich das machen werde, weiß ich aber noch nicht.“
Text & Fotos: Julian Lukas