Der Streit um die Übertragungsrechte der Bundesliga zwischen Sky und DAZN hat in den letzten Wochen für viele Schlagzeilen gesorgt. Nun hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine Entscheidung getroffen: Die auf vier Jahre begrenzten, nationalen TV-Rechte wurden für rund 4,5 Milliarden Euro verkauft. Sky sicherte sich die Übertragungen der Freitagsspiele und behält die Live-Spiele am Samstagnachmittag und am Samstagabend. DAZN hingegen wird ab 2025/26 die Konferenz am Samstag sowie die Sonntagspartien zeigen. Die Zusammenfassungen der Spiele laufen wie gewohnt bei der ARD und im ZDF. Auf den ersten Blick scheint sich also wenig geändert zu haben – oder doch?
Während die Vereine mit den Einnahmen aus der Rekordsumme zufrieden wirken, äußert sich Prof. Dr. Michael Schaffrath, Leiter des Arbeitsbereiches für Medien und Kommunikation, kritisch. Für den Artikel „4,5 Milliarden für die Bundesligen“ in der Augsburger Allgemeine und den Artikel „Medienexperte sieht ‚herbe Verluste‘ für Sky und DAZN“ auf web.de vom 6. Dezember 2024, hat der habilitierte Kommunikationswissenschaftler seine Einschätzung formuliert. „Ich sehe mehr Verlierer als Gewinner. Einer davon ist Sky. Der Sender hat das Produkt verloren, das er selbst erfunden hat: die Konferenzschaltung.“ Gleichzeitig bedeute es für DAZN einen großen Verlust, dass das Freitagsspiel an Sky gegangen ist.
Ebenso verliere Sport1 die Rechte für die Live-Spiele der zweiten Liga an RTL. Für den Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation ist der größte Verlierer allerdings der Fußballfan selbst: „Ich prognostiziere: Die Sender werden die Ausgaben für die TV-Rechte an ihre Abonnenten weitergeben und ihre Preise nochmals erhöhen.“ Er erklärt: „Die Refinanzierbarkeit über das Medium Fernsehen oder Streamingdienst ist limitiert. Fußball ist für Sky und DAZN ein Milliardengrab.“ Auf die teuren Rechte könnten die Sender trotzdem nicht verzichten, da der Fußball ihre wichtigste Programmware darstelle. Beide Anbieter seien ohne den Fußball „längst tot.“
Hier geht es zum Beitrag in der Augsburger Allgemeine
Hier geht es zum Beitrag auf web.de
Text: Jasmin Schol
Foto. privat