Diese Nachricht sorgte für Schlagzeilen: Jürgen Klopp wird „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Am 12. Oktober 2024 äußerte sich Prof. Dr. Michael Schaffrath, Leiter des Arbeitsbereiches für Medien und Kommunikation, für den Artikel “Wie ein Getränkeunternehmen den Sport aufmischt und verändert” auf web.de zu den Hintergründen und Auswirkungen des Einstiegs von Jürgen Klopp in die Firma des Getränkeriesen. Mit dem Verein „Rasen Ballsport Leipzig“ (RB Leipzig) erzielte Red Bull in den traditionellen Kreisen Fußballdeutschlands seit 2009 Erfolge, etablierte sich 2016 in der ersten Bundesliga und qualifizierte sich erstmals in der Saison von 2017/18 für die Championsleague.
Laut dem habilitierten Kommunikationswissenschaftler ist diese Entwicklung „ein weiterer und recht persönlicher Beleg für die hochgradige Kommerzialisierung des Profi-Fußballs.“ Jürgen Klopp, der zuvor als einer der Traditionalisten des Fußballs galt, schockierte mit dem Wechsel die Fans. Laut Schaffrath sei jedoch „im Milliarden-Business Fußball für echte Romantik genauso wenig Platz wie für verklärte oder geheuchelte.“ Auch die Kritik, die Red Bull seit dem neuen Deal wieder vermehrt trifft, bewertet Prof. Dr. Schaffrath als „komplett realitätsfern“. Seiner Einschätzung nach sind das „alles ähnliche Seiten derselben Kommerzialisierungsmedaille“, schließlich wären bereits Klopps Ex-Klubs Borussia Dortmund und der FC Liverpool "mehr profitorientierte Wirtschaftsunternehmen denn Sportklubs“ gewesen.
Prof. Dr. Schaffrath erklärte, dass der Konzern früh erkannt habe, den „Millionen-Markt Sport“ in sein Marketing-Konzept zu integrieren. Für den Erfolg von Red Bull seien drei Bausteine von Bedeutung: „Erstens eine große Internationalität mit Engagements z.B. in Europa, Japan und den USA, zweitens eine Sportarten-Fokussierung auf traditionelle Profisportarten wie etwa Fußball, Eishockey und Formel 1 und drittens eine veritable Sportarten-Diversifizierung von Extremsportarten wie Kitesurfing, Cliff Diving oder Mountainbiking, um auch jüngere Zielgruppen anzusprechen.“
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Text: Paulina Dröge
Foto: pixabay/privat