Prof. Dr. Michael Schaffrath und Dipl. Sportwiss., M.A. Romy Schwaiger besuchten von 22. bis 24. September 2021 die 4. Jahrestagung der Fachgruppe Mediensport und Sportkommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), die in diesem Jahr an der Universität Wien stattfand. Im Rahmen der Veranstaltung wurden 18 Vorträge in sechs thematischen Panels präsentiert. Abgerundet wurde die Tagung durch eine Podiumsdiskussion zum Tagungsthema „Die Bedeutung von Sportjournalismus in digitalen Medienumgebungen“ mit drei Sportjournalist_innen österreichischer Print- und Online-Medien.
Prof. Schaffrath hielt im Panel „Die dunklen Seiten des Sports? Perspektiven von Sportakteur*innen und Publikum“ einen Vortrag mit dem Titel „Sportarten-Fokussierung und Bekanntheitsgrad-Steigerung. Online-Befragung von Trainer*innen zu Dopingberichterstattung und Dopingberichterstattern.“ Der Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation referierte darin über erste ausgewählte Ergebnisse des vom BISp finanzierten Drittmittelprojekts „(Spitzen-)Trainer und Medien: eine Analyse zur Wahrnehmung und Bewertung der Doping-Berichterstattung und die Auswirkung auf die Trainingsarbeit“, kurz „TuMDoBe“. Im Fokus des Vortrags standen Einschätzungen der online befragten Trainer_innen zum Einfluss der Medien auf den Spitzensport, auf die Athlet_innen und auf die Trainer_innen selbst. Außerdem präsentierte der habilitierte Kommunikationswissenschaftler noch Ergebnisse zu den Fragen, wie Trainer_innen die Qualität der Dopingberichterstattung sowie die Kompetenz der Dopingberichterstatter bewerten.
Darüber hinaus hielt Prof. Schaffrath noch einen zweiten Vortrag zum Thema „Torschreie und verbale Torheiten. Inhaltsanalyse zur sprachlichen Qualität von TV-Live-Kommentierungen bei der Fußball-WM 2018“ im Panel „Der Live-Kommentar – Königsdisziplin des Sportjournalismus?“ In dieser Studie wurden 30 Live-Übertragungen von sechs ARD- und ZDF-Kommentator_innen analysiert. Neben fachlichen Qualitätskriterien wurden in dem Forschungsprojekt auch sprachliche Aspekte untersucht, die Schaffrath in Wien erstmalig vorstellte. Außer der Messung der Sprechintensität anhand der Wortanzahl sowie der absoluten und relativen Sprechzeit ging es um „grammatikalische und syntaktische Fehler“, „Versprecher“, „Interjektionen“, „Füllwörter“, „Superlative“ und „Augmentativa“.
Im gleichen Panel hielt auch Romy Schwaiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation, einen Vortrag zum Thema „Ist die Kritik gerechtfertigt? Online-Umfrage zur Wahrnehmung männlicher und weiblicher TV-Fußball-Kommentatoren“. Sie präsentierte Ergebnisse zur Bekanntheit von TV-Fußball-Kommentatoren, der Bewertung der Leistung von weiblichen und männlichen Kommentatoren im Vergleich sowie den wichtigsten Eigenschaften von Kommentator_innen. Dazu gehören neben „Regelsicherheit“ insbesondere auch „Spielverständnis/Hintergrundwissen“.
Im Rahmen des zweiten Nachwuchsworkshops der Fachgruppe präsentierte Schwaiger zudem ihre bereits fortgeschrittenen theoretischen und empirischen Überlegungen ihres Dissertationsprojektes „Social Media im Amateurfußball“. Zudem referierte auch Carina Sahm, externe Doktorandin und Referentin Markt und Trends beim Bayerischen Landessportverband (BLSV), erste Ideen zu ihrem Dissertationsprojekt „Der Einfluss von Social Media auf das Sporttreiben von Jugendlichen“. Diese Doktorarbeit wird von Prof. Schaffrath betreut und am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation angefertigt.
Die DGPuK ist die Berufsvereinigung der deutschsprachigen Kommunikations- und Medienwissenschaftler. Die Disziplin untersucht die sozialen Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und interpersonaler Kommunikation. Der herausragende Stellenwert, den Kommunikation und Medien in der Gesellschaft haben, begründet die Relevanz des Fachs.
Text & Fotos: Romy Schwaiger