Prof. Dr. Michael Schaffrath, Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation, hat sich am vergangenen Sonntag, den 25. Mai 2025, in der Sendung „Sport am Sonntag“ des Deutschlandfunks zum neuen Frauen-Fußball-Turnier „World Sevens Football“ geäußert.
Das Kleinfeld-Turnier, bei dem pro Team nur sieben Spielerinnen antreten, fand vom 21. bis 23. Mai 2025 erstmalig statt und hat das Ziel, das Wachstum des Frauen-Fußballs zu fördern. Dabei ist den Spielerinnen der teilnehmenden Vereine die Entscheidung über die aktive Teilnahme jedoch freigestellt. In der portugiesischen Stadt Estoril trat neben internationalen Top-Teams auch der amtierende Deutsche Meister und Pokal-Sieger FC Bayern München an, der das Turnier auch gewann. Außerdem gab es 2,5 Millionen US-Dollar Preisgeld für die Münchnerinnen, was doppelt so viel ist wie der Sieger der diesjährigen UEFA Women`s-Champions-League.
„World Sevens Football“ sieht sich selbst nicht als Konkurrenz-Turnier zu den UEFA- und FIFA-Wettbewerben und versucht durch das eigene Regelwerk besondere Unterhaltung für das Publikum zu schaffen. Hierbei stellt sich jedoch die Frage, wer die Zielgruppe des neu geschaffenen Turniers sein soll.
Laut Prof. Dr. Michael Schaffrath hätten punktuelle Turniere wie ein Finale oder ein Turnier über mehrere Tage zwar das Potenzial, „ein Publikum in nennenswerter Größenordnung anzusprechen.“ Jedoch warnt der habilitierte Kommunikationswissenschaftler vor den Herausforderungen im Prozess des Publikum-Erwerbens: Da selbst die Frauen-Bundesliga pro Spiel nur etwa 2.500 Zuschauer*innen generiere, rechnet Prof. Dr. Schaffrath mit einem „langen, vielleicht auch steinigen Weg, für solche Turniere ein Publikum zu finden.“
Der Plan der Geschäftsführer von „World Sevens Football“ ist es, das Turnier zukünftig vier- bis fünfmal im Jahr auszutragen. Dafür sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren rund 100 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert werden.
Text: Maximilian Linsmeier
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