Unter der Überschrift „Kompetenz first, Aussehen last“ hat Prof. Dr. Michael Schaffrath ausgewählte Ergebnisse der am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation durchgeführten Studie zu „Chancen und Herausforderungen von Frauen im Sportjournalismus“ veröffentlicht.
Im Rahmen der Online-Umfrage wurden 233 Sportjournalistinnen aus 142 Sportredaktionen des Fernsehens, des Radios sowie von Zeitungen, Zeitschriften und Presseagenturen befragt. 154 Frauen nahmen teil. Die Rücklaufquote betrug beachtliche 66,1 Prozent.
In der aktuellen Ausgabe des „Sportjournalist“, der Fachzeitschrift des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS), konturierte Prof. Schaffrath auf der Basis der Antworten ein Eigenschaften- und Fähigkeiten-Profil für Sportjournalistinnen. An der Spitze und unverzichtbar ist aus Sicht der Befragten die „Fachkompetenz“ mit 93,5 Prozent Zustimmung. An zweiter Stelle folgen „Belastbarkeit und Stressresistenz“ (91,6 Prozent). Am Ende der Skala rangiert „Ansprechende Optik“, die nur von 15,6 Prozent der Befragten für wichtig in ihrem Job gehalten wird. Es waren vor allem Mitarbeiterinnen aus der TV-Branche, die der Attraktivität eine besonders hohe Bedeutung attestierten. Von den meisten Befragten anderer Medien wurde „gutes Aussehen“ als unwichtig eingestuft.
Als Hauptgründe, warum der Anteil an Sportjournalistinnen gerade einmal nur bei rund zwölf Prozent liege, konnte der habilitierte Kommunikationswissenschaftler zum einen die „schlechte Vereinbarkeit des Berufes als Sportjournalistin mit Ehe und Familie“ nachweisen und zum anderen die „Dominanz der Fußballberichterstattung.“ Hinzu kommt aus Sicht der befragten Sportjournalistinnen, dass es vielen Redaktionsleitern und Verlegern oft an Mut fehle, mehr Frauen einzustellen.
Text: Romy Schwaiger
Foto: "Sportjournalist"