Bereits seit 2022 kooperiert die Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit mit dem Olympiastützpunkt (OSP) Bayern. Nun wird die Zusammenarbeit für den nächsten olympischen Zyklus (2025-2028) verlängert und ausgebaut.
Leiter der Professur, Prof. Dr. Karsten Köhler, begrüßt die Fortsetzung der Kooperation und erklärt: „Wir stellen unsere wissenschaftliche Expertise im Bereich Sporternährung zur Verfügung, die den Sportlern, den Trainern, den Trainingswissenschaftlern und auch sonstigen Akteuren, die mit dem Olympiastützpunkt zusammenarbeiten, zugutekommt. Das beinhaltet z. B. Ernährungscoachings für einzelne Athleten oder Gruppen.“ Außerdem hebt er hervor: „Die Zusammenarbeit mit dem OSP ist keine Industriekooperation mit klassischer Auftragsforschung – sie ist keine Einbahnstraße, sondern ein echter Austausch auf Augenhöhe. Die Fragestellungen, die wir bearbeiten, sind wissenschaftlich fundiert und zugleich von hoher praktischer Relevanz.“
Finanziell wird die Kooperation vom Olympiastützpunkt gefördert. Die Mittel dienen der Finanzierung der beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Maja Morell und Elizabete Laivina, die sowohl in Forschungsprojekten als auch in der Betreuung der Spitzensportlerinnen und -sportler tätig sind.
Grundsätzlich haben alle rund 857 Athletinnen und Athleten des OSP Zugang zur Betreuung durch die Professur, so Prof. Köhler: „Natürlich priorisieren wir in Abstimmung mit dem OSP nach Potenzial – etwa Sportarten, in denen Ernährung einen großen Einfluss auf die Leistungsentwicklung hat, oder besonders erfolgversprechende Athleten.“ Allerdings betont Prof. Köhler, dass sie auch direkt an der Basis ansetzen: „Wir fangen früh in der Ausbildung im Bereich der Ernährung an, diese wissenschaftlich zu begleiten und arbeiten zum Beispiel mit Einrichtungen wie den Häusern der Athleten zusammen, um optimale Bedingungen für Nachwuchssportler zu schaffen.“
Natürlich profitieren nicht nur die Sportlerinnen und Sportler. Die Kooperation ermöglicht der Professur den Zugang zu High-Performance-Athletinnen und -Athleten, mit denen wissenschaftliche Studien durchgeführt werden können. Und sie bietet die Möglichkeit, interdisziplinär mit Trainingswissenschaftlern, Biomechanikern und Sportmedizinern zusammenzuarbeiten. „Wir profitieren außerdem von der Expertise, die die Verbände vor Ort einbringen. Das heißt, wir haben die Möglichkeit, unsere Messtechnik direkt in Trainingslagern oder -stätten einzusetzen und State-of-the-Art-Untersuchungen durchzuführen – unter realen Bedingungen des Hochleistungssports, die wir sonst nur simulieren könnten“, so Prof. Köhler. Der Zugang zu praktischen Anwendungsmöglichkeiten, die in der regulären akademischen Forschung nicht in dieser Form verfügbar wären, bietet der Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit einen klaren Mehrwert.
Die Kollaboration beschränkt sich dabei nicht auf eine Sportart, sondern umfasst zahlreiche Disziplinen. Das führt laut Prof. Köhler zu einer breiten Anwendung und Weiterentwicklung wissenschaftlicher Methoden. Zudem ergeben sich aus der engen praktischen Zusammenarbeit mit den Athletinnen und Athleten immer wieder neue wissenschaftlich relevante Fragestellungen. Erkenntnisse können somit nicht nur direkt in die Praxis übertragen werden, sondern auch umgekehrt aus der Praxis in neue Forschungsansätze überführt werden.
Das hebt auch Mitarbeiterin Maja Morell an ihrer Arbeit hervor: „Die enge Zusammenarbeit zwischen der TUM und dem OSP ermöglicht es mir, „dynamisch“ zu arbeiten. Durch die Seminare und den Austausch an der TUM bleibe ich auf dem aktuellen Forschungsstand. Andersherum lassen sich Fragestellungen, die sich aus der Praxis ergeben, durch systematische Datenerhebung sowie die Möglichkeit zur kritischen Diskussion reflektieren und weiterentwickeln.“
Prof. Köhler hat dabei den langfristigen Nutzen im Blick: „Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Betreuung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zu gewährleisten und sie – wann immer es sich anbietet – auch wissenschaftlich zu begleiten. Daraus können neue Projekte entstehen, für die wir idealerweise zusätzliche Drittmittel einwerben, etwa vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISP) oder anderen Förderinstitutionen.“
Auch die Mitarbeiterin Elizabete Laivina zieht ein positives Resümee: „Die Zusammenarbeit zwischen dem OSP und der TUM bietet eine bemerkenswerte Gelegenheit, modernstes wissenschaftliches Wissen in praktische Strategien zur Verbesserung der sportlichen Leistung umzusetzen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Karsten Köhler stellt das engagierte wissenschaftliche Team sicher, dass evidenzbasierte Methoden direkt mit den Athleten angewendet werden können. Gleichzeitig ermöglicht die enge Interaktion mit Athleten und Trainern am OSP, neue Forschungsfragen zu identifizieren und potenzielle Lücken in der bestehenden Wissenschaft aufzudecken, die zukünftige Untersuchungen leiten.“
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Kontakt:
Prof. Dr. Karsten Köhler
Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24488
E-Mail: karsten.koehler@tum.de
Text: Jasmin Schol
Fotos: Privat / OSP