Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch war am Montag, den 6. Juli 2020, zu Gast am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation. Im Rahmen einer Pressekonferenz beantwortete der deutsche Rennrodler die Fragen der 40 Studierenden des Moduls „Sport-PR für Vereine, Verbände und Unternehmen“ aufgrund der aktuellen Situation online per Videokonferenz.
Trotz seines Familienurlaubs in Österreich nahm sich Loch die Zeit und gab umfassende Einblicke in sein Leben als Profisportler. Er berichtete, dass es für ihn und seine Familie mittlerweile schon ganz normal sei, wenn morgens um 6 Uhr der Doping-Kontrolleur vor der Türe stehen würde. Das nimmt der 30-Jährige aber gerne in Kauf, „um die Fairness im Sport zu wahren“. Deswegen erklärte er sich dazu bereit, bei einem Pilotprojekt der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) teilzunehmen. Es handelte sich dabei aufgrund der COVID-19-Pandemie um eine virtuelle Dopingkontrolle. Die Blutabnahme über den sogenannten „Dried Blood Spot Test“ erfolgte per Videokonferenz, die er mit einem Kontrolleur führte. Die Zuverlässigkeit des Tests schätzte Felix Loch dabei als sehr gut ein: „Wenn es schon an Sportlern getestet wird, dann ist das Verfahren kurz vor dem Abschluss.“
Ein weiteres Thema, was durch die Moderatoren_innen Klaus Haggenmüller, Student der Sportwissenschaft, und Romy Schwaiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation, angesprochen wurde, war die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Felix Loch schätzte die Verlegung ins darauffolgende Jahr als „absolut richtige Entscheidung“ des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ein: „Für einen Sportler kann eine Ansteckung mit COVID-19 auch das Karriereende bedeuten.“
Allerdings kritisierte der Rennrodler in der Vergangenheit auch die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 nach Pyeongchang/Südkorea sowie 2022 nach Peking/China. Teilweise seien diese nicht nachhaltig, weil die Vergabeorte keine typischen Wintersportdestinationen seien. „Die Anlagen werden nach den Spielen dort nicht so weitergenutzt wie in den traditionellen Wintersportländern“, so Loch.
Der gebürtige Sonneberger beschrieb sich gegenüber den Studierenden selbst als Familienmensch. Für ihn sei es immer etwas Besonderes, wenn er seine Familie und Freunde im Zieleinlauf sehe. Deswegen wären die Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina d’Ampezzo/Mailand ein schönes Ziel für ihn, um seine Karriere dann auch zu beenden: „Der Weg ist nicht zu weit, und meine Kinder hätten dann auch ein gutes Alter.“
Auch eine gute Präsenz in den Medien ist für den zweifachen Familienvater wichtig. Trotzdem habe er nie ein besonderes Medien-Training dafür erhalten, was er im Nachhinein jedoch gerne gemacht hätte. Seine Social-Media-Seiten betreibt der mehrfache Olympiasieger zum größten Teil selbst. Das sei ihm auch wichtig. Seine Frau, die gleichzeitig auch seine Managerin ist, unterstütze ihn dabei. „Es soll professionell sein und auch passen“, erklärte Loch seine Strategie dahinter. Seine Reichweiten auf Instagram (15.800 Follower) und Facebook (35.300 Fans) spielten zudem bei Sponsoren eine große Rolle. Aber neben Reichweiten, Klicks und Shares sei es auch sehr wichtig, dass das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen Sponsor und Gesponserten passt: „Das ist halt ein Geben und Nehmen – von beiden Seiten.“
Text: Franziska Huber
Fotos: Franziska Huber/Archiv