Timo Schiller leitet bei Fußball-Erstligist SpVgg Greuther Fürth die Bereiche Marketing und Kommunikation. Im Rahmen der Vorlesung "Grundlagen der PR, Werbung und Sponsoring" folgte der 35-Jährige am Mittwoch, den 05. Dezember 2012, einer Einladung von Prof. Dr. Michael Schaffrath.
Neue Trikotwerbeformen denkbar
Vor etwa 100 Studenten berichtete Schiller unter anderem von der Herausforderung, Sponsoren für den familiär-orientierten Verein zu gewinnen. Offen zeigte er sich dabei gegenüber neuen Werbeformen auf Fußballtrikots. Zwar sei auch er der Meinung, dass "zugepflasterte Trikots nicht sehr ästhetisch" seien, doch habe für ihn als Vermarkter eines Bundesliga-Clubs die Möglichkeit, zusätzliche oder neue Einnahmequellen zu generieren, die etwas größere Bedeutung.
Eine deutliche Absage erteilte Schiller dagegen sämtlichen Überlegungen, den Sponsoren-Namen in den Vereinsnamen zu integrieren. Einen "FC Allianz Bayern" oder "Trolli Fürth" werde es in der Bundesliga in naher Zukunft sicher nicht geben, meint Schiller. "Dafür ist der Vereinsnamen ein zu hohes Gut, auch und gerade im Hinblick auf die Identifikation der Fans."
Medieninteresse: Chance und Herausforderung
Eine besondere Herausforderung stellt für den Marketing-Chef des Erstligisten die Pressearbeit dar. Jedes Wochenende steht sein Verein im Fokus von tausenden Zuschauern und zahlreichen Journalisten. Das große Medieninteresse ist Chance und Herausforderung zugleich, denn abhängig von den Ergebnissen der Profimannschaft erwarten die Pressestelle unterschiedliche Szenarien. "Wir gehen Freitagabend aus dem Büro und wissen nicht, unter welchen Bedingungen wir am Montagfrüh arbeiten müssen", sagte Schiller. Den ehemaligen Viertligaspieler reizen dabei insbesondere Phasen ohne sportlichen Erfolg. "Dann ist die Arbeit sehr viel komplexer, aber auch wichtiger. Du musst überlegen: Wie kann ich das abfedern oder vielleicht auch ablenken?", so Schiller.
Während des Studiums freie Mitarbeit bei 1860 München
Schon während des Hauptstudiums mit der Fachrichtung "Sport, Medien und Kommunikation" an der TU München begann der gebürtige Franke als freier Mitarbeiter in der Pressestelle des TSV 1860 München. Später war er beim Zweitligisten unter anderem Assistent der Geschäftsführung und Leiter der Marketingabteilung, bevor er über die Zwischenstation Sportnex GmbH zur SpVgg Greuter Fürth wechselte. Als konkreten Tipp für den Berufseinstieg empfahl Schiller den Studierenden, sich bereits frühzeitig zu überlegen, welches Arbeitsfeld sie künftig anstreben, um hier dann zielgerichtet Praktika und freie Mitarbeiten zu absolvieren. Ein abgeschlossenes Studium sei aber nach wie vor ganz wichtig für eine Karriere im Bereich Sportmarketing und Sport-PR.
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Fabian Kautz
Lehrstuhl für Sport, Medien und Kommunikation
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