"Volleyball muss sich besser präsentieren, um in der Medienlandschaft festen Fuß zu fassen." Dieser Meinung ist Max Hauser, Trainer und Anteilseigner des Volleyball Bundesligisten TSV Herrsching, der am 18. Dezember im Rahmen eines Pressegespräches, die Fragen der beiden Moderatorinnen Sophie Düsterhöft und Laura Kamenicek sowie der mehr als 40 Studierenden des Moduls "Sportkommunikation und Sportsponsoring" kompetent und eloquent beantwortete. Hauser, der selbst an der Sportfakultät den Studienschwerpunkt Medien und Kommunikation noch mit dem Diplom erfolgreich abgeschlossen hatte, war der Einladung seines früheren Dozenten, Prof. Dr. Michael Schaffrath, gefolgt.
Hauser meinte bezogen auf das Stichwort Vermarktung des Volleyballs, dass es an der Zeit sei, dass die Vereine "endlich checken", dass sie was tun müssen. Als großen Fortschritt sieht er den aktuellen TV-Abschluss mit der Volleyball-Bundesliga (VBL). "Das ist der Wahnsinns Deal, über 50 Spiele im Free-TV." Dennoch muss es laut Hauser möglich sein, eine Zusammenfassung der Randsportarten im Fernsehen zu sehen. "Volleyball hat die Zeit von 1990 bis 2010 komplett verschlafen." Dadurch wurde man von Basketball und Handball klar überholt.
Bei der Vermarktung des TSV Herrschings setzt Hauser auf die "Digitalisierung", weil so größerer Druck auf die klassischen Medien entstehe. Außerdem sei wichtig, "die Zielgruppe klar zu definieren". Kritik äußerte Max Hauser an der Art und Weise der Vermarktung. "Bis jetzt ist unser Recht auf digitale Vermarktung der Bildrechte bei der VBL zentral vermarktet, das ist nicht zwangsläufig der beste Weg." Es wäre seiner Meinung nach sinnvoller, wenn die Rechte bei den Vereinen lägen und diese damit Geld erwirtschaften könnten.
Max Hauser provoziert mit der Bezeichnung "Der geilste Club der Welt", um Aufmerksamkeit in der Medienlandschaft zu erhalten. Und das mit Erfolg. Ihm ist es wichtig, dass die Leute über die Mannschaft reden. Denn es sei immer besser, wahrgenommen zu werden, als nicht. Egal ob positiv oder negativ. "Ich liebe die, die uns hassen!" Außerdem sei man "Unterhaltungsindustrie." Und deshalb müsse man den Leuten, die in die Halle kommen, immer etwas bieten. "Die Zuschauer wollen was erleben." Und Max Hauser und sein Team bieten nicht nur Show, sondern auch Erfolge. "Wir sind 15 Jahre lang jedes Jahr besser als im Vorjahr. Das ist unser Anspruch, der natürlich immer schwerer einzuhalten sein wird, den wir aber aufrechterhalten wollen, so lange es geht."
Autor: Simon Herrmann
Fotos: Carl Groefke