Felix Loch ist als mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger im Rennrodeln einer der erfolgreichsten deutschen Wintersportler überhaupt. Neben seiner herausragenden sportlichen Karriere zeichnen ihn auch eine große Bodenständigkeit und sein gesellschaftliches Engagement aus. Am vergangenen Dienstag, den 08. Juli 2025 war er auf Einladung der beiden wissenschaftlichen Mitarbeitenden Jasmin Schol und Bastian Daneyko zum wiederholten Mal zu Gast am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation.
Im Rahmen des Seminars „Sport-PR-Instrumente“ beantwortete Loch vor rund 40 Studierenden Fragen zur Rolle von Social-Media im Sport, zu seinem Umgang mit der Presse und gab Einblicke in seinen Trainingsalltag. Moderiert wurde die Praxis-Übung von den Studierenden Viola Vitting und Simon Hoyden.
Social-Media-Nutzung im Spitzensport
„Früher lief alles über Facebook, heutzutage sind Instagram und TikTok die wichtigsten Plattformen“, antwortet Loch auf die Frage nach dem Wandel seiner Social-Media-Aktivitäten in den letzten Jahren. Er erhalte bei seiner PR-Arbeit Unterstützung von seiner Ehefrau Lisa, die selbst die Kommunikations-Agentur „mia management“ leitet. Loch sieht in den Social-Media-Plattformen ein großes Potential, um den Rodelsport bekannter zu machen. So seien Einblicke in seinen Trainings-Alltag ein gutes Beispiel für Content. Zudem schätzt Loch die Möglichkeit, mit seinen Fans interagieren zu können. Bei seiner – im Vergleich mit einem Fußballer – eher geringen Reichweite sei es möglich, auch mal auf eine Nachricht zu antworten, berichtet er schmunzelnd.
Allerdings warnt der Spitzenathlet vor allem junge Athletinnen und Athleten vor einem zu starken Fokus auf die Social-Media-Aktivitäten: „Diese dürfen nicht die Überhand gewinnen. Das Training sollte immer im Fokus stehen.“
Gesellschaftliches Engagement
Felix Loch setzt sich neben dem Sport auch seit einigen Jahren für unterschiedliche soziale Projekte ein. So unterstützt er die Kinder-Hilfsorganisation Plan International und ist Teil des Hilfs-Netwerks Athletes for Ukraine. Loch sagt, ihm sei es „ein persönliches Anliegen, etwas zurückzugeben, wenn man in der Öffentlichkeit steht“. Gemeinsam mit seiner Ehefrau wolle er „helfen, wo es geht“. Dabei betont der Berchtesgadener, solche Projekte stets mit voller Hingabe anzugehen, um etwas Positives zu bewirken für die Gesellschaft. Loch erklärt außerdem, dass er als junger Athlet diesen Weitblick noch nicht besessen, sondern erst im Laufe seiner Karriere entwickelt habe. Dabei regt er andere Sportlerinnen und Sportler dazu an, sich ebenfalls mit dem Thema soziales Engagement auseinanderzusetzen.
Ein Blick in die Zukunft
Mit einem baldigen Karriere-Ende befasst sich Loch derzeit nicht. Zu groß ist der Wettkampfreiz und die Freude daran besser und schneller zu werden. Das gelte sowohl für ihn als auch das Material. Besonders im Rodelsport sei „die Abstimmung zwischen Sportler und Schlitten entscheidend.“ Ein Blick in die Ferne nach Cortina d’Ampezzo löst beim Rennrodler Vorfreude auf die Olympischen Winterspiele 2026 aus. In den Bergen sei der Wintersport „zuhause“, was den Reiz nach zuvor zwei Olympischen Spielen in Asien zusätzlich ausmache. Für die Zeit nach seiner Profi-Karriere hat Felix Loch bereits das feste Vorhaben, „dem Rodel-Sport treu zu bleiben“ und sein soziales Engagement zu intensivieren.
Text und Fotos: Maximilian Linsmeier