„Spätestens alle 30 Minuten mal kurz aufstehen und die Position verändern, das wäre dringend zu raten“, so Prof. Mess. Zudem solle man während Videokonferenzen Pausen für das gesamte Team fest einplanen: „Dann haben alle die Möglichkeit, für zwei bis fünf Minuten aus ihrer Position herauszukommen oder vielleicht auch kurz in die Küche zu gehen und sich ein Glas Wasser zu holen, um nicht nur aus dieser sitzenden in eine stehende Position zu kommen, sondern wirklich auch eine zweiminütige Bewegungspause aufzunehmen.“
Darüber hinaus war Prof. Mess unter dem Titel „Wichtig und machbar, aber ohne Lobby: Schulsport im Distanzunterricht“ am 21. Februar 2021 im BR-Fitnessmagazin als Experte zu hören.
Unter anderem sprach er mit Moderatorin Christine Kellermann über die jetzige Situation: „Der Schulsport und der Sport generell ist natürlich jetzt in der Pandemie doch deutlich in den Hintergrund gerückt, weil er aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen durch die ganzen Verbote, Infektionsschutzmaßnahmen und so weiter aus dem Blick geraten ist. Wir haben schon auch jetzt aus gesundheitlicher Perspektive die Sorge, dass das Aktivitätsverhalten zurückgeht und dass Kinder und Jugendliche sich in ihrem Alltag weniger bewegen, was natürlich mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist und mit Entwicklungsverzögerungen einhergehen kann. Erste Studien bestätigen ja auch eine gewisse Sorge im Aktivitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen.“
Im weiteren Verlauf äußerte er sich zudem dazu, ob Sportunterricht im Distanzunterricht überhaupt denkbar sei und welche Modelle bzw. Ideen es dazu gebe: „Ich glaube, dass es nicht nur möglich ist, sondern zwingend erforderlich. Wenn man sich die gesundheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in der Pandemie-Situation anschaut, dann gibt es zumindest aus den Schuleingangsuntersuchungen des letzten Jahres bzw. auch aus aktuellen Studien die Information, dass sich zum einen der Anteil der übergewichtigen Kinder erhöht hat und dass gleichzeitig auch psychische Erkrankungen zugenommen haben. Der Sportunterricht kann solchen negativen gesundheitlichen Entwicklungen natürlich entsprechend entgegenwirken. Deswegen muss oder sollte Sportunterricht auch im Fernen, im Distanzunterricht, unbedingt stattfinden. Sportunterricht im Distanzunterricht ist generell möglich und es gibt auch wunderbare Beispiele, wie das wirklich von den Sportlehrkräften mit den Schülerinnen und Schülern umgesetzt werden kann. Das Bayerische Landesamt für Schule und insbesondere die Landesstelle für Schulsport hat auf ihrer Homepage unglaublich viele Ideen zusammengetragen – alles unter dem Label ‚virtueller Sportunterricht‘ oder ‚virtuelle Sporthalle‘.“
Zum BR-Notizbuch vom 8. Februar 2021
Zum BR-Fitnessmagazin vom 21. Februar 2021
Zur Homepage der Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik
Kontakt:
Prof. Dr. Filip Mess
Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24520
E-Mail: filip.mess(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Foto: privat