Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Es ist ein wirkliches Highlight"
Herr Roßkopf, wie groß ist die Vorfreude auf die Heim-EM in München?
„Auf jeden Fall sehr groß, es ist ein großes Event. Normalerweise hat ja jede Sportart seine eigene EM und jetzt ist das Event mit in die European Championships eingebaut. Es ist etwas Besonderes, viele Leute sind hier und es ist natürlich auch 50 Jahre nach den Olympischen Spielen 1972 ein wirkliches Highlight."
Glauben Sie, dass sich die Aufmerksamkeit für die Randsportarten durch den Einbau der neun Europameisterschaften in ein großes Event erhöhen könnte?
„Definitiv! Das ist ja auch das Ziel einer solchen Veranstaltung, viele Sportarten zusammenzubringen und ich glaube schon, wenn man die anvisierten Fernsehzeiten betrachtet, dass das Interesse des Fernsehens gegeben ist. Ich glaube auch, dass viele Menschen das Event verfolgen werden. Das System ist gut mit vielen Sportlern an einem Ort, wie eine Art Mini-Olympiade.“
Mit welchen Zielen und welcher Erwartungshaltung gehen Sie mit Ihrem Team in die EM?
„Wir wollen auf jeden Fall einige Medaillen gewinnen, es ist immer schwierig zu sagen, wie viele es am Ende werden, aber wir haben fünf Möglichkeiten (Einzel Männer/Frauen; Doppel Männer/Frauen; Mixed, Anm. d. Red.) und wollen, wenn möglich, auch in allen Wettbewerben eine Medaille gewinnen.“
Wie erleichtert sind Sie, dass Sie auf Timo Boll nach seiner Rippenfraktur und Dimitrij Ovtcharov nach seiner Knöcheloperation zurückgreifen können?
„Die Beiden sind definitiv ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, aber wir haben auch genug Spieler in der hinteren Reihe, die den Ersatz hier gut hinbekommen hätten. Mit der Erfahrung von Timo und Dima hier bei der Heim-EM bringt das eine Mannschaft natürlich auch nach vorne. Jeder muss jedoch versuchen, sein eigenes Ding zu machen, es ist eine Einzelveranstaltung, bei der jeder sein Maximum rausholen muss, und jeder muss sich auch selbst vorbereiten.“
Wie ist der aktuelle Stand bei Patrick Franziska? Gibt es schon Neuigkeiten zu seiner Situation? (Patrick Franziska und seine Frau erwarten die Geburt ihres ersten Kindes, Anm. d. Red.)
„Die Beiden sind gerade im Krankenhaus und wir hoffen, dass das Kind bald kommt, damit er es auch rechtzeitig zum Turnierstart schafft. Er müsste das erste Mal am 17. August spielen und ich hoffe, dass das klappt.“
Wie gefallen Ihnen die Trainingsbedingungen und die Organisation drumherum am neuen TUM Campus im Olympiapark?
„Das ist auf jeden Fall eine coole Sache. Es ist ja noch eine kleine Baustelle, aber ich glaube, dass das hier wirklich cool wird. Die Location ist super mit der Nähe zum Olympiapark und damit hat man auch tolle Trainingsbedingungen in den Hallen. Aber auch die Turner oder Leichtathleten finden hier Top-Bedingungen vor und ich glaube, dass man hier gut studieren kann.“
Interview: Noah Eberhardt
Benedikt Duda: "Ich möchte mit so vielen Medaillen wie möglich nach Hause kommen"
Herr Duda, wie groß ist die Vorfreude auf die Heim-EM?
„Die ist natürlich sehr groß. Es ist lange her, dass man ein Heimturnier als Europameisterschaft hatte und da freut man sich natürlich riesig darauf. Ich habe lange darauf hin gefiebert und dafür trainiert und jetzt kann es morgen losgehen.“
Sie wurden Europameister 2021 mit der Mannschaft. Mit welchen Zielen und welcher Erwartungshaltung gehen Sie in die Europameisterschaft?
„Ich möchte natürlich mit so vielen Medaillen wie möglich nach Hause kommen, ich spiele dabei in drei Konkurrenzen (Einzel; Doppel; Mixed, Anm. d. Red.) und versuche, dort mein Bestes zu geben und wenn es für eine Medaille reicht, dann umso besser.
Sie haben das letzte Mal 2017 bei der Weltmeisterschaft im Mixed mit Sabine Winter gespielt. Wie lief jetzt der Entscheidungsprozess ab oder wie ist es wieder zu dieser Konstellation gekommen?
„Das ist jetzt eher zufällig passiert, weil eigentlich Patrick Franziska und Petrissa Solja hätten spielen sollen, aber Petrissa hatte sich verletzt und so wurden wir gefragt. Es war dann gar kein Zögern da und wir wollten hier unbedingt spielen.“
Auf welchen von den drei Wettbewerben freuen Sie sich am meisten?
„Auf alle drei natürlich!“
Wie finden Sie die Trainingsbedingungen und das Setup, das Sie hier am neuen TUM Campus im Olympiapark vorfinden?
„Es ist wirklich super hier. Ich war etwas überrascht, wie riesig das hier alles ist, das kannte ich so auch noch nicht. Es sind wirklich super Bedingungen und man fühlt sich direkt wohl, da kann man nicht darüber meckern.“
Interview: Noah Eberhardt
Franziska Schreiner: "Die Vorfreude ist sehr groß"
Das erste Training hier am TUM Campus im Olympiapark ist vorbei. Wie zufrieden sind Sie mit der Organisation und den Trainingsbedingungen hier vor Ort?
„Ich finde es bisher super. Ich bin zum ersten Mal hier am Campus, deswegen bin ich überrascht, wie groß es hier ist. Deshalb muss ich mich erstmal zurechtfinden. Aber ich kann mich dank unserer Trainer vollständig auf das Training fokussieren.“
Wie groß ist die Euphorie, bei einem solchen sportlichen Großereignis in Deutschland teilzunehmen?
„Die Vorfreude ist sehr groß, da es für mich die erste Einzel-EM ist. Ich freue mich darauf, gleich am ersten Turniertag mit Annett (Kaufmann, Anm. d. Red.) im Doppel zu spielen.“
Bis jetzt haben sie nur im Einzel gegen Annett Kaufmann gespielt. Trainieren sie noch miteinander für den Doppel-Wettbewerb am Samstag?
„Ja, das ist in der Trainingseinheit davor noch geplant.“
Interview: Paul Treutwein
Sabine Winter: "Ich will mit einer Medaille nach Hause kommen"
Frau Winter, wie groß ist die Vorfreude jetzt so kurz vor dem Turnierstart?
„Ich freue mich sehr darauf, ich habe lange und intensiv darauf hingearbeitet. Es ist das Highlight in diesem Jahr und ich freue mich, dass es morgen losgeht und glaube, dass ich bereit für das Turnier bin.“
Sie gehen in allen Disziplinen (Einzel, Team und Mixed) an den Start, was sind dort Ihre Ziele?
„In allen Wettbewerben ist man gegen niemanden chancenlos. Man muss natürlich einen guten Tag erwischen und manchmal braucht man auch ein wenig Glück oder eine gute Auslosung. Ich will aber auf jeden Fall am Ende des Turniers mit einer Medaille nach Hause kommen. Ich habe gesehen, dass die dieses Jahr ziemlich schön sind, also will ich eine davon haben.“
Wie haben Sie die Trainingsbedingungen am neuen TUM Campus im Olympiapark wahrgenommen?
„Das ist auf jeden Fall eine super Trainingshalle, vielleicht auch eine der Besten, in der ich jemals war bei einem Turnier. Die ist sehr schön hergerichtet, das Licht ist gut. Da kann man sich nicht beschweren.“
Interview: Jan Cederic Mann
Annett Kaufmann: "Ich habe nichts zu verlieren"
Frau Kaufmann, für Sie ist es ja Ihre erste EM, wie geht man da ins Turnier?
„Ich gehe sehr offen und locker in die EM. Ich habe in dem Sinne nichts zu verlieren. Ich bin hier, um Erfahrung zu sammeln und um Spaß zu haben.“
Was sind denn Ihre Ziele für das Turnier?
„Mein Ziel ist es, überall ein Spiel zu gewinnen. Vor allem jetzt in der Quali-Gruppe ist das, denke ich, gut möglich. Wobei ich natürlich aufpassen muss, da ich gute Gegner habe. Aber ich werde einfach mein Bestes geben.“
Wie nehmen Sie die European Championships als Veranstaltung wahr?
„Es ist wie so eine Mini-Olympiade mit den ganzen Sportarten, das ist schon etwas sehr Besonderes. Ich fühle mich auch wichtig in dem Sinne, ein Teil von Deutschland zu sein und jetzt in Deutschland für Deutschland spielen zu können.“
Interview: Jan Cederic Mann
Fotos: TMG & Eberhardt/Mann/Treutwein