Hintergrund und Ziel der Studie
Soziale Einflüsse tragen dazu bei, ob und in welchem Ausmaß Menschen sich körperlich betätigen. Ein spezieller sozialer Einfluss, der die körperliche Aktivität vorhersagt, ist der Vergleich mit anderen. Faktoren, die bestimmen, ob ein Vergleich zu positiven (d. h. gesundheitsfördernden) oder negativen Ergebnissen führt, sind jedoch weitgehend unbekannt. Mit dieser Forschung wurde untersucht, ob die Auswirkungen von Vergleichen zu körperlicher Aktivität von der wahrgenommenen Ähnlichkeit mit den Vergleichsstandards abhängen.
Studiendesign und Ergebnisse
In drei experimentellen Studien verglichen sich TeilnehmerInnen entweder mit einer mehr oder einer weniger aktiven Person. Wie erwartet, bestimmte die wahrgenommene Ähnlichkeit mit dem Vergleichsstandard die Effekte: Die TeilnehmerInnen bewerteten ihre körperliche Aktivität positiver und fühlten sich wirksamer, wenn sie sich auf Ähnlichkeiten mit körperlich mehr (vs. weniger) aktiven Personen (Studie 1) und auf Unähnlichkeiten mit körperlich weniger (vs. mehr) aktiven Personen (Studie 1 und 2) konzentrierten. Des Weiteren verbesserten sich die Selbstevaluation, Selbstwirksamkeit und Intention hinsichtlich körperlicher Aktivität der TeilnehmerInnen, wenn sie das Gegenteil ihrer ursprünglichen Einschätzung, dass sie der mehr aktiven Person unähnlich oder der weniger aktiven Person ähnlich sind, in Betracht zogen (Studie 3).
Empfehlungen
Sich auf Unterschiede mit unsportlichen und Ähnlichkeiten mit sportlichen Menschen zu konzentrieren, könnte körperliche Aktivität begünstigen, da dies möglicherweise die Einschätzungen, wie aktiv man ist und wie aktiv man sein kann, positiv beeinflusst. Kognitive Bemühungen den Fokus während sozialer Vergleiche bewusst auf Ähnlichkeiten oder Unterschiede zu lenken, könnten körperliche Aktivität-fördernde Effekte erzeugen.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
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