Rebecca Pfitzner, Andrea Schlegel, Wojtek Kulczycki, Benjamin Pfister und Fabian Schleidt besetzen die „Lehrstuhl-Außenstelle“ in Rio de Janeiro und führen vor allem Befragungen und Experimente vor Ort durch, um die Sichtweise der ortsansässigen Bevölkerung auf Großsportveranstaltungen besser verstehen zu können. „Die Cariocas, so werden die Einwohner Rios genannt, sind sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Die Teilnahmebereitschaft ist ausgesprochen hoch, denn die Menschen wollen ihren Unmut über die politische und gesellschaftliche Situation in ihrem Land sowie über die WM-Organisatoren äußern“, berichtet Rebecca Pfitzner. In ihrer Doktorarbeit beschäftigt sie sich mit den gesundheitlichen Effekten der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft auf die Bevölkerung am Ausrichtungsort. Hierbei stehen vor allem die Lebensqualität, das Wohlbefinden, das Stressempfinden und die interkulturelle Sensibilität der Bevölkerung im Fokus.
Die weiteren Forschungsaktivitäten des Teams
Neben gesundheitlichen Effekten auf die vor Ort ansässige Bevölkerung, die durch die Großsportveranstaltung ausgelöst werden, werden auch Aspekte der Korruption, sozialer Ungleichheit und ausufernder Organisationskosten im Zusammenhang mit der Wahrnehmung der WM und aller am Turnier beteiligten Organisationen in den Forschungsarbeiten betrachtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigen dabei sowohl die Perspektive der einheimischen Bevölkerung als auch die der WM-Touristen. Wojtek Kulczycki berichtet, dass er „nach knapp 1.500 durchgeführten Befragungen sehr zufrieden mit der Qualität der Daten“ ist. Die Auswertung beginnt mit dem Ende des Turniers und soll in naher Zukunft in einschlägigen Zeitschriften veröffentlicht werden, so dass Großsportveranstaltungen besser geplant werden können – vor allem unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Vor-Ort-Bevölkerung (z.B. Reduzierung sozialer Ungleichheit) und geringstmöglicher Korruption (z.B. Investitionen in Infrastruktur).
Die „Copa“ (Copa do mundo) und das brasilianische Lebensgefühl
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Copa hautnah miterlebt und durften unter anderem mit der deutschen Nationalmannschaft das 4:0 gegen Portugal und das 1:0 gegen Frankreich in den Stadien bejubeln (siehe Foto im Maracanã Stadion). Neben diesen Erlebnissen nimmt das Team auch Eindrücke aus dem Public Viewing am Strand der Copacabana sowie der Stimmung in der Bevölkerung und unter den Touristen mit. Auch wurden sie im Rahmen der Datenerhebungen mit der brasilianischen Lebensart vertraut. Die Gelassenheit, Lebensfreude und Herzlichkeit wollen sie mit nach Deutschland tragen. Andrea Schlegel schätzt vor allem die Freundlichkeit der brasilianischen Bevölkerung: „Zum Abschluss bedanken sich die Cariocas sogar noch und wünschen uns „boa sorte“, viel Glück, für die Studie“.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
Sekretariat: Mirjam Eggers
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