Hintergrund und Ziele der Studie
Bis heute sind die differenzierten Auswirkungen relativer Positionen in Ranglisten auf das Gesundheitsverhalten unklar. Die in Heft 4/2025 erscheinenden Studien füllen diese Lücke und untersuchen die Auswirkungen relativer Positionen in Bestenlisten auf Smartphone-Apps auf die körperliche Aktivität der Benutzerinnen und Benutzer. Es wird ein kurvilinearer Effekt in U-Form hypothetisiert und getestet.
Erkenntnisse der Studie und Implikationen
In Studie 1 (n = 1.585) wurden 16 relative Positionen manipuliert, und ein verallgemeinertes additives Modell getestet, um die kurvilinearen Auswirkungen auf die Absichten bezüglich körperlicher Aktivität offen zu legen. Die Autoren stellen fest, dass die Absichten an der Spitze (Ränge 1, 2, 3 und 4) und am Ende (85, 86, 87 und 88; 88 ist der letzte Rang) höher sind als an den oberen bis oberen mittleren (10, 19, 25 und 41) und unteren bis unteren mittleren (47, 63, 69 und 79) Positionen der Bestenliste. In Studie 2 (n = 126) verwenden die Autoren ein verhaltensexperimentelles Design, um Veränderungen der tatsächlichen körperlichen Aktivität zu untersuchen, nachdem Personen über ihre relative Position in der Rangliste informiert wurden. Veränderungen der Handgriffstärke werden als Ergebnis verwendet. Auch hier werden U-förmige Effekte aufgedeckt: Die körperliche Aktivität nimmt bei den Personen mit den höchsten Plätzen (Ränge 1 und 2) und den Personen mit den niedrigsten Plätzen (87 und 88; 88 ist der letzte Platz) zu, während bei den Personen auf den Plätzen 25 und 69 ein geringfügig signifikanter Rückgang zu verzeichnen ist. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die obersten als auch die untersten Plätze (vs. oberes oder unteres Mittelfeld) in den Ranglisten Personen zu mehr Aktivität motivieren können.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
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