Hintergrund
Im vergangenen Jahrhundert haben die Planung, Ausrichtung und Nachwirkung großer Sportveranstaltungen häufig zu negativen Bedingungen für die Menschen und unerträglichen Szenen von Menschenrechtsverletzungen geführt. Bisher fehlt eine Zusammenfassung vorhandener Erkenntnisse darüber, in welcher Weise das Management großer Sportveranstaltungen die Förderung der Menschenrechte ermöglicht oder den Menschenrechten schadet. Solche Erkenntnisse sind notwendig, um die Menschenrechte auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse besser zu schützen und zu fördern. Ziel dieses Artikels ist es daher, die Fachliteratur zum Veranstaltungsmanagement und die angrenzende Literatur zu überprüfen, um konzeptionelle Beiträge zu bestehenden Behauptungen, Rahmenwerken und Theorien zu identifizieren und Wege für Forscher zu skizzieren, um Menschenrechtsthemen bei großen Sportveranstaltungen zu untersuchen.
Studiendesign und Ergebnisse
Die Autor_innen überprüfen 130 von Experten begutachtete englischsprachige Artikel, um konzeptionelle Beiträge für Forschung und Praxis zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Politik und politische Reformen, rechtliche Rahmenbedingungen und organisatorische Maßnahmen entscheidende Einflussfaktoren darauf haben, wann und wie das Management von Veranstaltungen die Menschenrechte fördert oder schädigt. Die in der Literatur am häufigsten berücksichtigten Rechte sind: Gleichberechtigung, Menschenhandel im Zusammenhang mit Menschenhandel, Sport als Menschenrecht, Arbeitnehmerrechte und Aufenthaltsfreiheit. Aktivismus für Menschenrechte stimuliert Veränderungen innerhalb relevanter Interessengruppen durch Zusammenarbeit, Namensgebung und Beschämung, öffentliche Debatten und Medienberichterstattung.
Empfehlungen
Die engagierte, transparente und integrative Berücksichtigung der Menschenrechte in allen Phasen des Managements von Sportveranstaltungen (von der Bewerbungsvorbereitung, Bewerbung, Planung und Ausrichtung bis hin zur Hebelwirkung nach der Veranstaltung) kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Veranstaltung einen sozialen Nutzen hat. Längsschnittstudien zur Bewertung relevanter Konstrukte entlang des Ereignislebenszyklus können neue Erkenntnisse liefern.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
Sekretariat: Mirjam Merz
Uptown München Campus D
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Tel. +49.89.289.24559
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