Hintergrund und Ziele der Studie
Ergebnisse empirischer Studien über das Erbe von Sportgroßveranstaltungen sind meist nicht beweiskräftig. Diese Studie untersucht empirische Studien, die in englischsprachigen Fachzeitschriften zwischen 1997 und 2016 veröffentlicht wurden, um Trends und Wissenslücken bezüglich event-bezogener Veränderungen zu beleuchten. Den Leitlinien systematischer Literaturrecherche folgend wurden 233 Artikel (238 Studien) kodiert.
Studiendesign und Ergebnisse
Die Autoren bewerteten strukturelle Veränderungen, Konsequenzen und Bewertungen von Interessenvertretern. Kontextfaktoren wie die Art des Events, der Zeitrahmen und die geografische Lage wurden ebenfalls einbezogen. Auch Faktoren wie das Forschungsdesign, die Methoden und das Risiko der Voreingenommenheit der Autor_innen wurden beachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten bisherigen Studien strukturelle Veränderungen per se einbezogen, ohne eine genauere Spezifizierung wie z.B. der urbanen und menschlichen Ebene vorzunehmen. Die beiden meist beachteten Konsequenzen finden sich auf sozialer und ökonomischer Ebene. Die Auswahl der in der Studie berücksichtigten Interessenvertreter variierte, wobei Bewohner_innen der Stadt, die die Sportgroßveranstaltung ausrichtete, die größte Beachtung erfuhren. Durch die vorliegende Studie kann es Wissenschaftler_innen gelingen, ein besseres Verständnis für dominante Themen zu erlangen, Studien kritisch bewerten und Wissenslücken in der Forschung identifizieren zu können.
Empfehlungen
Die Autor_innen des Überblicksartikels diskutieren Leitempfehlungen und schlagen Forschungsrichtungen vor: Berichtigung unklarer Definitionen und Beseitigung der voreingenommenen Auswahl relevanter Interessenvertretergruppen sowie Ausweitung der kurzen Vermächtniszeitrahmen und Steigerung der Evidenz von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen im Produktionsprozess von nachhaltigem Erbe. Die Studie kann einen Rahmen bieten, um identifizierte Schwachstellen in positiv formulierte Ziele zu fassen.