Hintergrund
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen hat internationale Sportorganisationen dazu verlanlasst, zunehmend über ihre Rolle bei der Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung nachzudenken. Nachhaltige Entwicklung, wie sie in der Agenda 2030 definiert ist, stellt eine Entwicklung dar, in der die heutige Generation ihre Bedürfnisse befriedigen kann, ohne die zukünftigen Generationen zu gefährden, das Gleiche zu tun. Im internationalen Sportkontext, der in vielerlei Hinsicht einzigartig ist, ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht, wie der organisatorische Veränderungsprozess hin zu einer nachhaltigen Entwicklung angegangen werden sollte. Ziel dieser Studie war es daher, einen Konsens über die strategischen Prioritäten für eine nachhaltige Entwicklung herzustellen.
Methode und Ergebnisse
Die Autor_innen haben 29 internationale Sportexpert_innen in einer Delphi-Studie in drei Runden befragt. In der ersten Runde wurden die Expert_innen gebeten, Fragen in einem Interview zu beantworten, gefolgt von zwei Runden mit Fragebögen, die auf ihren Gedanken aus der ersten Runde basierten. Das Ergebnis dieses Prozesses waren die zwanzig wichtigsten Punkte, die strategische Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung darstellen. Der am höchsten bewertete Punkt war die Priorisierung der Nachhaltigkeit in allen Unternehmensstrategien und -maßnahmen. Geplante Anstrengungen, die Teil einer langfristigen Strategie sind, und die Verankerung von Nachhaltigkeitsanforderungen in der Ausschreibungsphase von Sportereignissen wurden mit hoher Priorität betrachtet. Die Expert_innen konzentrierten sich nicht auf Managementinstrumente und Nachhaltigkeitsstandards, was auf Lücken in der strategischen Überlegung hinweist.
Empfehlungen
Die Ergebnisse sind für politische Entscheidungsträger und Manager in internationalen Sportorganisationen relevant und können als Leitfaden für organisatorische Veränderungen dienen. Die wichtigste Botschaft ist, sich auf den Kern der Organisation, die Mission und die Visionen zu konzentrieren, um die Nachhaltigkeit einzubeziehen und die Bemühungen zu planen und in die Strategie einzubetten, anstatt einmalige und sporadische Aktivitäten durchzuführen.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
Sekretariat: Mirjam Merz
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