Um das studentische Engagement über Ländergrenzen hinweg durch Interaktion in Debatten zu erhöhen, hat sich der Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement mit der Coventry University und der University of the West of Scotland zusammengetan, um ein Online Symposium zu organisieren. Master-Studierende der oben genannten Universitäten nahmen an formellen Diskussionen zu Menschenrechtsfragen im Kontext von Mega-Sportveranstaltungen teil. Zu diesem Zweck wurden international besetzte Gruppen für jede Seite der Debatte gebildet und Pro- und Contra-Positionen zugewiesen. Statement-Beispiele sind:
· Mega-Sport-Events sind ein Mittel zur politischen Unterdrückung.
· Die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft schließt benachteiligte Interessengruppen von Entscheidungsprozessen aus.
· Mega-Sport-Events führen zur Verletzung von Arbeitsrechten in der Gastgeberstadt.
Mehr als 80 Studierende nahmen an Debatten zu diesen Themen teil. Nachdem die Argumente vorgetragen wurden, erhielten die DebattenteilnehmerInnen Feedback von Expert_innen auf dem jeweiligen Gebiet. Zudem wurde innerhalb der Zuhörer_innenschaft abgestimmt, welche die überzeugendere Gruppe war.
Basierend auf dem Votum der Studierenden, die sich anhand wissenschaftlicher Erkenntnissen und der Debatten einen Überblick verschafft haben, stimmten zwei Drittel der Teilnehmer_innen zu, dass Mega-Sportveranstaltungen eine effektive Plattform für Athlet_innen sind, um sich gegen soziale Probleme wie Rassismus stark zu machen. Das bedeutet beispielsweise, dass das IOC darüber nachdenken sollte, ob es Athlet_innen erlaubt, im Rahmen der Veranstaltung für die Förderung von Menschenrechten einzutreten. Derzeit gibt es formale Regelungen, die Äußerungen der Athlet_innen zu diesem Thema strikt regulieren. Die Studierenden waren der Meinung, dass sich dies dringend ändern muss.
Außerdem stimmte die Mehrheit der Teilnehmer_innen zu, dass die Leitungsstrukturen von Organisationen wie dem IOC und der FIFA deutlich verbessert werden müssen, um den Schutz und die Förderung der Menschenrechte zu ermöglichen. Die Studierenden argumentierten, dass mehr Transparenz und Unabhängigkeit von externen Stakeholdern, die das Engagement des IOC und der FIFA in dem Bereich Menschenrechte überwachen, notwendig sind, und dass die Leitungsstrukturen festlegen müssen, wie dies gewährleistet werden kann.
Das Online-Symposium war ein großer Erfolg. Es bot den Studierenden nicht nur die Möglichkeit, ihre Debattenkompetenzen in interkulturellen Kontexten zu verbessern, sondern ermöglichte es den Teilnehmer_innen auch, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, indem sie Feedback von hochrangigen Mentor_innen erhielten. Außerdem wurden Kompetenzen dazu gefördert, wie Sportevents, die Nachhaltigkeit und Menschenrechte berücksichtigen, konzipiert und ausgerichtet werden können. Der Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement bedankt sich bei allen Mitwirkenden für ihre bereichernden Beiträge.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
Sekretariat: Mirjam Merz
Uptown München Campus D
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Tel. +49.89.289.24559
Fax +49.89.289.24642
info.mgt@sg.tum.de