Scoping Review
In einem neunköpfigen, internationalen Team von Autor_innen werden in dem Artikel mit dem Titel "The State of Play Between Managing Major Sports Events and Human Rights: A Scoping Review" 130 venglischsprachige Artikel kritisch begutachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass Politik und politische Reformen, rechtliche Rahmenbedingungen und organisatorische Maßnahmen entscheidende Einflussfaktoren darauf haben, wann und wie das Management von Veranstaltungen die Menschenrechte fördert oder schädigt. Die in der Literatur am häufigsten berücksichtigten Rechte sind: Gleichberechtigung, Menschenhandel, Sport als Menschenrecht, Arbeitnehmer_innenrechte und Aufenthaltsfreiheit. Aktivismus für Menschenrechte stimuliert Veränderungen innerhalb relevanter Interessengruppen durch Zusammenarbeit, Namensnennung und Beschämung, öffentliche Debatten und Medienberichterstattung. Die engagierte, transparente und integrative Berücksichtigung der Menschenrechte in allen Phasen der Organisation von Sportveranstaltungen (von der Bewerbungsvorbereitung, Bewerbung, Planung und Ausrichtung bis hin zur Hebelwirkung nach der Veranstaltung) kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Veranstaltung einen sozialen Nutzen hat.
Social Media-Analyse
In dem Artikel mit dem Titel "Athlete Activism, Human Rights, and the 2020 Olympic Games: A Twitter Analysis of Raven Saunders' Activism" untersuchen Jörg Königstorfer, Otto Kolbinger und David McGillivray die Reaktionen von Twitter-Nuter_innen auf eine konkrete From von Aktivismus für Menschenrechte einer Athletin: Raven Saunders (Olympische Athletin und Silbermedaillengewinnerin). Die Ergebnisse zeigen, dass positive Reaktionen der Nutzer_innen doppelt so häufig vorkamen wie negative Reaktionen. Die oft starken negativen Reaktionen waren z.T. beleidigend gegenüber der Athletin. Emotionen begleiteten häufig Überzeugungen, die auf dispositionellen (aber nicht situativen) Motivzuschreibungen beruhten. Das für das Veranstaltungsmanagement wichtige IOC (International Olympic Committee) als Regulator der Meinungsfreiheit der Athlet_innen wurde meist kritisch wahrgenommen, d.h. das IOC sollte (1) zuhören statt sprechen, (2) besser Prioritäten setzen, (3) seine Kompetenz steigern und (4) die anberaumte Untersuchung des IOC ist falsch.
Kontakt
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
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