Die Schüler bewegen sich für ein Projekt von Medizinern der Technischen Universität (TU) München, dem „Catch the pulse wave“. Das bedeutet übersetzt so viel wie „erwische die Pulswelle“.
Der Göttinger Kinderarzt Dr. Martin Hulpke-Wette, kürzlich mit dem Innovationspreis des Landkreises ausgezeichnet, stellte für die Wissenschaftler aus Bayern den Kontakt zu der Berufsschule her. Während der vergangenen Woche wurden 500 Schüler von Studenten der TU München und der Uni Göttingen darauf getestet, wie elastisch ihre Blutgefäße sind und ob eine Gelenkversteifung besteht. Vorbeugung „Es ist wichtig, schon bei jungen Menschen zu testen, ob eine Gefäßverengung vorliegt.
Erkrankungen vorbeugen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich in jungem Alter noch gut vorbeugen, zum Beispiel durch Sport. Im Alter müssen meist schon Medikamente eingesetzt werden“, erklärte Projektleiterin Dr. Julia Elmenhorst das Bestreben der Forscher aus der bayerischen Landeshauptstadt. Auch junge Menschen seien den Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt, erläuterte Medizinerin Elmenhorst. Dazu zählen besonders Rauchen, Übergewicht, einseitige Ernährung, wenig Bewegung und viel Stress. Gerade Berufsschüler seien hohem Stress ausgesetzt, sagte Elmenhorst, da sie mitunter zu harten Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben in starkem Maße gefordert werden.
Dazu kommt die Doppelbelastung durch den Schulunterricht. Für die Schüler hat sich die Teilnahme an dem Projekt gelohnt. Sie bekommen nach der Auswertung eine Rückmeldung, ob bereits eine Gefäßverengung vorliegt oder wie hoch das persönliche Risiko für eine Erkrankung liegt. Neben den Bewegungsübungen haben sich die Schüler einer Pulswellenanalyse unterzogen. Mit diesem Verfahren können Mediziner die Geschwindigkeit der Pulswellen und damit die Elastizität der Blutgefäße überprüfen.
„Wir wollen den Schülern ein Bewusstsein dafür vermitteln, dass sie für ihren Körper eine Eigenverantwortung haben“ sagte Elmenhorst. Durch die Studie sollen Normwerte für die Pulswellengeschwindigkeit erstellt werden, um genauere Voraussagen treffen zu können. Die Ergebnisse werden in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht.
Von Daniel Göbel
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Münchener Forscher testeten Gesundheit von 500 Göttinger Schülern
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