Am 22. Mai 2025 präsentierte Prof. Jonathan Long (Stanford University) seine aktuellen Forschungsergebnisse zur chemischen Regulation des Energiestoffwechsels durch körperliche Aktivität unter dem Titel „Exercise, Metabolites, and the Chemical Control of Energy Metabolism“.
Körperliche Aktivität verändert den Stoffwechsel auf systemischer Ebene – und führt zur Bildung spezifischer Metabolite mit hormonähnlicher Funktion.
Aber die molekularen Signalwege, über die diese sogenannten liminal metabolites (Übergangsmetabolite) wirken, sind bislang nur teilweise verstanden.
Daher konzentriert sich Jonathan Longs Forschung auf die Identifikation, Funktion und translationale Anwendung solcher Verbindungen, die zwischen Muskel, Fettgewebe, Nervensystem und anderen Organen vermitteln.
Im Besonderen ging er auf Lac-Phe als Bewegungs-Metabolit ein, ein Produkt des Laktat-Phenylalanin-Stoffwechsels, das nach körperlicher Aktivität freigesetzt wird und in Tiermodellen zu einer signifikanten Reduktion der Nahrungsaufnahme führt. Er konnte Lac-Phe als Vermittler der appetitzügelnden Wirkung von Metformin identifizieren.
Desweiteren zeigte er den Abbau von N-Acetyltaurin durch das Enzym PTER. In PTER knock-out Mäusen führte dies zu reduzierter Nahrungsaufnahme. Nicht zuletzt ging er auf BHB-Aminosäuren als neuen Ketonsignalweg ein, der den Energiestoffwechsel beeinflusst.
Wie auch die HyperMet Forschungsgruppe sieht Jonathan Long die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten seiner Forschung in der Kombination von aktivitäts-induzierter Stoffwechselveränderung und begleitender medikamentösen Therapie.