Lichtquellen haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Um herauszufinden, wie viel Tageslicht Personen benötigen und üblicherweise erhalten, bedarf es bestimmter Verfahrenstechniken und Messgeräte, die solche Daten auswerten.
Prof. Dr. Manuel Spitschan, Leiter der Professur für Chronobiologie & Health, ist neuer Experte und Verantwortlicher eines von der European Partnership on Metrology geförderten Konsortiums, das sich mit tragbaren Lichtmessgeräten und deren Anwendung beschäftigt. Für das Projekt erhält die TUM im Rahmen des EURAMET-Programms der Europäischen Union mehr als 200.000 Euro an Förderung.
Der Start des interdisziplinären Vorhabens fand am Montag, 19. Juni 2023, im Rahmen eines Kickoff-Meetings in Paris im Laboratoire national de métrologie et d'essais statt. „Innerhalb des Projektes finden sich viele Expertengruppen wie Metrologieinstitute, Bundesanstalten oder eben auch Universitäten wie die TUM wieder. Wir wollen herausfinden, wie viel Licht Personen täglich abbekommen – und unsere Einheit beschäftigt sich insbesondere damit, wie man Lichtmessgeräte bestmöglich einsetzt und die Daten daraus analysiert", erläutert Spitschan.
Damit befasst sich aktuell das „Work Package 2" des Konsortiums, dessen Vorsitz und Koordination Prof. Spitschan innehat. Es gebe momentan ein großes Interesse an den Lichtmessgeräten. Allerdings sei es zurzeit noch recht variabel, wie diese kalibriert und validiert sind: „Es geht in unserem Projekt letztlich darum, Qualitätssicherung zu schaffen und herauszustellen, welche Daten relevant und hilfreich sind. Wir wollen Best-Practise-Guides festlegen, um Handlungsleitlinien in diesem Bereich vorzugeben", beschreibt Spitschan die Herangehensweise an das Projekt. Zudem geht es bei dem an der TUM bearbeiteten Arbeitspaket auch um die Entwicklung von Software, Tools und Metadatentranskriptoren.
Für zukünftige Forschungen können somit einzelne Zielgruppen avisiert werden, da die Nutzbarkeit der Geräte auch von eben jenen Personengruppen abhängt. „Insbesondere vulnerable Gruppen wie ältere Personen haben Lichtexpositionen, bei denen es noch einen Optimierungsspielraum gibt. Aber auch bei gesunden Werkstätigen, die tagsüber arbeiten, kann Licht bereits einen wichtigen, sogar großen Einfluss haben", erklärt der Neurowissenschaftler und Psychologe.
Viele wissenschaftliche Überschneidungspunkte finden sich außerdem in Spitschans Engagement bei der Internationalen Beleuchtungskommission (Commission Internationale de l'Éclairage – CIE) wieder. Dort leitet der Experte für zirkadiane Rhythmen ein Komitee zur Thematik "Wearables zur Lichtmessung" (mehr unter diesem Link).
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Kontakt:
Prof. Dr. Manuel Spitschan
Professur für Chronobiology & Health
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Tel.: 089 289 24544
E-Mail: manuel.spitschan(at)tum.de
Text: Bastian Daneyko
Fotos: Metrology for wearable light loggers and optical rediation dosimeters/privat