Privatdozent Dr. Jan Müller erhält den Habilitationspreis des Bundes der Freunde der Technischen Universität München (TUM). Im Rahmen einer Feierstunde im BMW Forschungs- und Innovationszentrum erhielt der Wissenschaftliche Mitarbeiter des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie von Dekanin Prof. Dr. Renate Oberhoffer am Freitag, den 7. Dezember, die Auszeichnung. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Honoriert wurde PD Müllers Habilitation zum Themenfeld "Gefäßgesundheit".
"Ich freue mich für Jan Müller, dass seine Habilitation diese Würdigung von Seiten der TUM erhält. Die Universität zeichnet damit eine Arbeit zum Themenfeld ,Prävention' aus, das ja zu den vornehmlichen Stärken in der Forschung unserer Fakultät zählt", sagt Prof. Oberhoffer. "Die Auszeichnung ist eine tolle Wertschätzung meiner mehrjährigen Arbeit in diesem Bereich. Dass dieses unabhängige Gremium sich für dieses Thema entschieden hat, spricht für die Qualität unserer Forschung", sagt Müller.
Gefäßsteifigkeit: Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall
Das Untersuchungsthema hat enorme gesellschaftliche Relevanz. Jeder Zweite weltweit wird künftig an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall erkranken, erläutert Oberhoffer. "Vor diesem Hintergrund ist es von besonderer Bedeutung, Risikofaktoren bereits bei Kindern zu analysieren und nach Einflussfaktoren zu forschen, wie Verbesserungen möglich sind", erklärt die Dekanin der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften.
Die Elastizität der Gefäße wurde dabei bisher kaum betrachtet. Stattdessen wird als Kenngröße zumeist der Blutdruck verwendet, der einfacher zu erheben ist. Doch gerade der Qualität der Gefäße kommt eine Schlüsselfunktion für das Herz-Kreislauf-System zu. "Die Gefäße müssen unter anderem die Pulswelle vom Herz puffern und reflektieren. Wenn sie steifer sind, entsteht eine größere Belastung für das Herz. Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sind dann Symptome, die ihre Ursache letztlich in einem zu steifen Gefäßsystem haben", erläutert Müller und ergänzt: ",Man ist so alt, wie seine Gefäße' - dieser etwas plakative Spruch beinhaltet viel Wahrheit."
Bereits bei Kindern besorgniserregender Zustand der Gefäße
Im Rahmen seiner Habilitation publizierte Müller in reviewten Fachzeitschriften Ergebnisse mehrerer Studien zum Zustand der Gefäße von Kindern und Ausdauersportler_innen. "Wir konnten zeigen, dass bereits bei Kindern der Zustand der Gefäße besorgniserregend sein kann. Insbesondere Übergewicht führt hier zu einer vorzeitigen Alterung", sagt Müller. Am Beispiel Marathon-Läufer_innen konnte gleichzeitig nachgewiesen werden, dass auch ein Zuviel an Sport und Bewegung zu Schädigungen führen kann. Allerdings ist das Limit hierbei sehr hoch anzusetzen, so Müller weiter. Für Kinder empfiehlt der habilitierte Sportwissenschaftler die beiden Faktoren "Bewegung" und "Ernährung" zu beachten, damit aus einem gesunden Kind ein gesunder Erwachsener wird.
Der Bund der Freunde unterstützt die Technische Universität München in Wissenschaft, Forschung und Lehre und hat sich insbesondere die Förderung des akademischen Nachwuchses zum Ziel gesetzt. Das Gremium wurde bereits 1922 gegründet. Heute gehören dem Bund über 2.000 Einzelmitglieder und 120 Firmen an. Mitglieder sind unter anderem die Unternehmen MAN, Siemens und Krupp.
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Kontakt
PD Dr. Jan Müller
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24575
E-Mail: J.Mueller(at)tum.de
Text: Dr. Fabian Kautz
Fotos: Beatrice Vohler