Die TU München steht für Weltoffenheit und internationalen wissenschaftlichen Austausch. Durch Programme wie Erasmus+, TUMexchange und ATHENS sowie zusätzliche Stipendien bietet das TUM Global & Alumni Office Studierenden vielfältige Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren. Mit dem Erasmus+ Programm ermöglicht die TUM pro Jahr etwa 1.000 Studierenden ein Auslandsstudium in 32 europäischen Ländern.
In Zusammenarbeit mit dem Bereich „Internationales“ der Fakultät um Prof. Dr. Karsten Köhler sowie der Auslands- und Internationalisierungsbeauftragten Gabriele Fried werden im Rahmen einer Serie TUM-Studierende der Fakultät, die ein Auslandsstudium absolvieren, anhand eines Steckbriefs sowie eines selbstgedrehten Videos vorgestellt.
Dieses Mal: TUM-Student Ho Huang, der im Rahmen von Erasmus+ ein Auslandssemester an der University of Jyväskylä in Finnland verbracht hat.
Steckbrief
Name: Ho Huang
Alter: 26 Jahre
Wohnort in Deutschland: München
Studiengang an der TUM: M.Sc. Sport and Exercise Science
Aktuelles Semester: 6. Semester
An welcher Universität im Ausland haben Sie ein Semester verbracht? University of Jyväskylä/Finnland
Ist diese Universität eine Partner-Universität der TUM? Ja
Ab wann haben Sie sich in Ihrem Auslandsstudium befunden? Seit dem 4. Januar 2021
Wie lange hat Ihr Auslandsstudium gedauert? Das Austauschsemester ist am 31. Mai 2021 geendet, ich bin allerdings noch bis Juli 2021 in Finnland geblieben.
Welchen Studiengang studieren Sie im Ausland? Sport Sciences
Warum haben Sie sich für ein Auslandsstudium entschieden? Während meines Studiums in Deutschland habe ich herausgefunden, dass ich mit dem Erasmus+-Programm ein Semester in einem anderen europäischen Land studieren darf. Ich hatte bereits zweieinhalb Jahre in Deutschland studiert, weshalb ich dachte, dass es eine außergewöhnliche Gelegenheit wäre, einen anderen europäischen Blickwinkel zu bekommen und mein Verständnis bezüglich verschiedener Aspekte von Europa zu vertiefen.
Warum haben Sie sich für diese Universität im Ausland entscheiden? Prof. Dr. Henning Wackerhage hat in seinen Vorlesungen oft von guten Erfahrungen mit der finnischen Universitätund dem Studium dort berichtet. Seine offensichtliche Begeisterung hat bei mir einen starken Eindruck hinterlassen. Als ich mich für das Erasmus+-Programm beworben habe, habe ich mir die Website und den Kursplan der Universität neugierig angeschaut. Ich hatte bereits viel Gutes über die skandinavischen Länder gehört, zum Beispiel über die Landschaft, das Bildungssystem, die Lebensqualität usw. Ich hatte allerdings keine Ahnung, wie gut das alles wirklich funktioniert und wie das alltägliche Leben dort aussieht. Ich dachte, dass es eine perfekte Chance und ein aufregendes Abenteuer wäre, eine neue Kultur kennenzulernen und in einem anderen Land zu leben. Danach habe ich meine Entscheidung getroffen.
Was haben Sie am Studium an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft in der Zeit am meisten vermisst? Meiner Meinung nach bietet unsere Fakultät eine umfangreiche Auswahl an verschiedenen Bereichen an. Man kann sich mit diversen und interessanten Themen beschäftigen. Des Weiteren sind die Dozent_innen hervorragend, denn, wenn es um Recherchen geht, haben wir sehr viel Equipment und Ressourcen zur Verfügung. Außerdem hat das Training, das wir in unserem Masterprogramm bekommen, auch eine sehr hohe Qualität.
Haben Sie während Ihres Aufenthalts etwas kennengelernt (z. B. Essen, Tradition, Fähigkeiten), was Sie mit nach Hause nehmen werden? Ich habe viele neue Fähigkeiten in Finnland und auch an der Universität erworben. Die Sportfakultät an der Universität Jyväskylä bietet viele Sportkurse an, zum Beispiel Langlaufen, finnische Ballspiele, Orientierungsläufe, Geräteturnen und Eislaufen. Obwohl die Kurse nicht vom Masterstudiengang anerkannt werden, habe ich trotzdem daran teilgenommen. Die Kurse wurden alle sehr durchdacht gestaltet. Egal, ob mit oder ohne Vorkenntnisse, es kann jede_r im Kurs mit seinem eigenen Tempo Fortschritte machen. Ich hatte keine Vorkenntnisse in diesen Sportarten, aber am Ende der Kurse konnte ich die Sportarten wirklich genießen. Darüber hinaus ist die Stadt Jyväskylä die sogenannte „Hauptstadt des Sports in Finnland“. Es gibt ein Skigebiet, das nur 15 Minuten Fußweg von meinem Zuhause entfernt lag. Ich habe dort im Winter sowohl alpines Skifahren als auch Snowboarden gelernt. Jetzt kann ich sorglos alleine Snowboard oder Ski fahren. In meiner Freizeit habe ich auch ein CrossFit-Training gemacht und bin mit Freunden bouldern gegangen. Nach dem Orientierungslaufkurs ist mein Orientierungsgefühl viel besser geworden, seitdem gehe ich sehr gerne in den Bergen wandern. Ein Highlight meines Aufenthalts war das Praktikum bei einer Fußballmannschaft als „Athletic Therapist“ und „Strength and Conditioning Coach“. Dort durfte ich mit dem Physiotherapeuten bzw. „Strength and Conditioning Coach“ zusammenarbeiten. Während des Praktikums habe ich nicht nur den Trainingsablauf des Teams kennengelernt, sondern mir auch zahlreiches praktisches Wissen angeeignet. Jetzt habe ich eine ungefähre Vorstellung, was meine Aufgaben als „Athletic Therapist“ oder „Strength and Conditioning Coach“ bei einer Fußballmannschaft sind und wie ich den Arbeitsablauf gestalten und Sportler_innen damit helfen kann.
Gab es während der COVID-19-Pandemie besondere Herausforderungen, die Sie im Hinblick auf Ihr Auslandsstudium meistern mussten? Die Universität Jyväskylä hatte einen ausführlichen Plan und Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Sie hat sehr eng mit dem lokalen Gesundheitsamt zusammengearbeitet und ständig die Lage evaluiert. Fast alle (internationalen) Austauschstudierenden sind am selben Tag im Studentenwohnheim angekommen und haben sich zusammen in eine zehntägige Quarantäne begeben. Wir durften die Wohnung nur dann verlassen, wenn wir alleine draußen spazieren gehen wollten. Das Einkaufen in Supermärkten oder auch Wäsche waschen in dem gemeinsamen Waschraum waren in dem Zeitraum nicht erlaubt. Lebensmittel mussten wir per Lieferservice des Supermarktes online bestellen. Die Universität hat uns während der Zeit allerdings unfassbar viel geholfen. Sie hat mit der Mensa kooperiert und uns jeden Tag Essen zu unserer Wohnungstür geliefert. Trotz der strengen Quarantäne gab es am Anfang des Semesters nur wenige Tage nach Lockerung der Maßnahmen einen Coronavirus-Ausbruch im Studentenwohnheim. Mein Mitbewohner hat sich leider bei dem Ausbruch angesteckt. Aus diesem Grund musste ich einen Monat lang in Quarantäne in der Wohnung verbringen. Das war physisch und psychisch sehr schwer für mich. Allerdings habe ich mich während dieses Monates sehr gut um meinen Mitbewohner gekümmert und mich glücklicherweise selbst nicht infiziert.
Kontakt:
Prof. Dr. Karsten Köhler
Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24488
E-Mail: karsten.koehler(at)tum.de
Gabriele Fried
Auslands- und Internationalisierungsbeauftragte
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24625
E-Mail: gabi.fried(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Video: Ho Huang