Für die Untersuchungen wurde eine zwei Mikrometer dicke Polymerfolie, die aus insgesamt vier Schichten besteht, auf die Fingerkuppe aufgetragen. Die erste Schicht besteht aus Polyurethan-Nanofasern, die als Passivierungs- und Trägerschicht dient. Anschließend folgen eine ultradünne Schicht aus Gold, eine Zwischenschicht aus mit Parylen umhüllten Polyurethan-Nanofasern und schließlich eine weitere Schicht aus Gold.
Die Wirkung des Sensors auf das menschliche Empfinden wurde anhand von 18 Probanden untersucht. Ihre Daten bestätigten, dass die Sensoren nicht wahrnehmbar waren und weder die Fähigkeit, Objekte durch Reibung zu greifen, noch die wahrgenommene Sensibilität beeinträchtigt gewesen wären, wenn die gleiche Aufgabe ohne angebrachten Sensor durchgeführt worden wäre.
„Dieser Mess-Sensor ist ein neues Werkzeug, das wir für das Studium der Neurowissenschaften und der motorischen Kontrolle verwenden können. Bisherige Werkzeuge beeinträchtigten entweder das menschliche Empfinden oder erforderten starre Objekte. Wir können nun untersuchen, was während natürlicher Bewegungen passiert, wenn man beispielsweise die Reife einer Tomate herausfinden möchte. Wir können genaue Informationen sammeln und den exakten Druck dokumentieren, den die Finger bzw. Fingerspitzen ausüben“, erklärt Prof. Franklin.
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Kontakt:
Prof. Dr. David Franklin
Professur für Neuromuskuläre Diagnostik
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24583
E-Mail: David.Franklin(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Foto: Someya-Yokota-Lee Group/Universität Tokio