FEGEMI-Projekt: Identifizierung neuer Risikofaktoren für Verletzungen im Frauenfußball und Schulung von Fußballvereinen im Breitensport, wie das Verletzungsrisiko gesenkt werden kann
Fußball ist ein effektiver Weg, um die körperliche Aktivität zu steigern und so sich gegen Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Die Popularität des Frauenfußballs hat in Europa in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was dazu beigetragen hat, die Beteiligung von weiblichen Spielern im Breitensport zu erhöhen. Allerdings wird Fußball mit verschiedenen Verletzungen in Verbindung gebracht, die zu einem Ausstieg aus dem Sport und einem erhöhten Risiko für Krankheiten führen können, die mit einem inaktiven Lebensstil in Verbindung stehen. Es gibt nur wenige Informationen über das Verletzungsrisiko bei weiblichen Fußballspielern, insbesondere bei jungen Fußballerinnen. Die Identifizierung neuer frauenspezifischer Verletzungsrisikofaktoren würde unser Verständnis dafür verbessern, warum das Verletzungsrisiko bei weiblichen im Vergleich zu männlichen Sportlern höher zu sein scheint. Dieses Wissen würde es Spielerinnen/Trainern ermöglichen, das Training zu individualisieren, um die Leistung zu optimieren und gleichzeitig das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
Was sind die Ziele von FEGEMI?
Die Ziele des Projekts 'Female soccer players regarding Genetics, Menstrual Cycle and Injury risk (FEGEMI)' [BP1] sind Risikofaktoren bezüglich Verletzungen bei weiblichen Fußballspielern zu untersuchen und Athletinnen und Trainern (auf Elite- und Breitensportniveau) im effektiven Umgang mit diesen Risiken zu schulen. Dabei ist ein weiteres Ziel, die Fußballerinnen, insbesondere die Jüngsten, vor Gesundheits- und Sicherheitsrisiken zu schützen. Das FEGEMI-Projekt umfasst eine starke interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Liverpool John Moores University (Großbritannien; Dr. Robert M. Erskine), der St Mary's University, Twickenham (Großbritannien; Dr. Charles Pedlar und Dr. Georgie Bruinvels), der Universidad del País Vasco (Spanien; Dr. Susana M. Gil), Liverpool FC Women (UK; David Robshaw), Liverpool Feds Women's Football Club (UK; Abigail Pope) sowie der Technischen Universität München (Deutschland; Dr. Philipp Baumert) mit weiteren assoziierten Partnern wie Athletic Club Bilbao (Spanien; Dr. Jon Larruskain Zabala) und Everton Ladies FC (UK; Jack Clover). Das Konsortium besteht aus weltweit führenden Experten bezüglich (i) fußballbedingte Verletzungen, (ii) den Einfluss der Reifung auf die Leistung und das Verletzungsrisiko im Jugendfußball, (iii) den Einfluss des Menstruationszyklus und der Sportsphysiologie, sowie (iv) der Sportgenetik.
In fünf Arbeitspaketen (WPs) wird das Projekt den Einfluss des Menstruationszyklus (WP1), der genetischen Variation (WP2), der Reifung (WP3) und des Krafttrainings (WP4) auf das Verletzungsrisiko bei Fußballerinnen untersuchen. Die Ergebnisse werden in Workshops einfließen, die Trainer, Fußballerinnen und andere Interessensvertreter von Frauenfußballvereinen über frauenspezifische Verletzungsrisikofaktoren und deren effektiven Umgang mit ihnen aufklären sollen (WP5). Diese Workshops werden in die Richtlinien der nationalen Fußballverbände einfließen und somit einen positiven Einfluss auf das Profil des Frauenfußballs sowie auf die Gesundheitssysteme der EU haben.
Der erfolgreiche Forschungsantrag wurde von Dr Philipp Baumert und Dr Rob Erskine gestellt, die beim Schreiben freundlicherweise von Antonkin Mikhael von der Bayerischen Forschungsallianz (BayFor) unterstützt wurden. Das Projekt wird durch das Erasmus+ Programm (Small Collaborative Partnerships) von der Europäischen Union gefördert, für dessen Unterstützung wir uns herzlich bedanken.
[BP1]Link zu: ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-details/