Unser Doktorand Tim Havers hat vor kurzem ein neues Review veröffentlich, in wie weit sich die Muskelmasse auf die Körperfettmasse und den Glucosestoffwechsel auswirken.
Übergewicht, Adipositas und Typ-2-Diabetes mellitus sind Stoffwechselerkrankungen, von denen weltweit Milliarden Menschen betroffen sind. Studien an Tieren und Menschen legen nahe, dass die Stimulierung der globalen Muskelhypertrophie eine Behandlungsmethode für diese Erkrankungen sein könnte, da einige wichtige Studien darauf hindeuten, dass die Stimulierung der globalen Muskelhypertrophie in der Regel die Fettmasse reduziert und die Glukosehomöostase verbessert. Um die Auswirkungen der Muskelhypertrophie auf die Fett- und Glukosehomöostase genauer zu analysieren, haben wir die Literatur systematisch durchsucht und 122 Studien (Menschen: n = 99; Tiere: n = 23) quantitativ ausgewertet. Diese Analyse zeigt, dass eine Zunahme der globalen Muskelmasse um 1,9–3,3 % beim Menschen mit einer Verringerung der Fettmasse um 4,1 ± 5,8 %, einer mittleren relativen Verringerung des HbA1c um 4,1 ± 4,6 % gegenüber dem Ausgangswert und einer Verringerung der Nüchternglukosekonzentration um 5,8 ± 7,3 % in Studien mit einer Dauer von 2 Wochen bis 3 Jahren verbunden ist. In den analysierten Tierstudien erhöhten die Forscher die Muskelmasse durch Transgenese, Medikamente oder Krafttraining um 17,7 ± 18,4 %. Diese Zunahme der Muskelmasse war mit einer um 23,7 ± 22,3 % geringeren Fettmasse verbunden. Im zweiten Teil dieser Übersicht diskutieren wir Mechanismen, durch die Muskelhypertrophie die Fettmasse und die Glukosehomöostase beeinflussen kann. Außerdem diskutieren wir den potenziellen Einsatz von hypertrophieorientiertem Krafttraining und muskelhypertrophie-stimulierenden Medikamenten als Behandlung für Menschen mit Übergewicht, Adipositas und Typ-2-Diabetes.
Referenzen:
Havers, T., Held, S., Schönfelder, M. et al. Effects of Skeletal Muscle Hypertrophy on Fat Mass and Glucose Homeostasis in Humans and Animals: A Narrative Review with Systematic Literature Search. Sports Med (2025). doi.org/10.1007/s40279-025-02263-w