Um dieser Fragestellung nachzugehen, wurden im Rahmen einer Längsschnittstudie anhand von Personen im mittleren und späten Erwachsenenalter soziale Determinanten der Sportteilnahme mit Hilfe multivariater Analyseverfahren untersucht. Dazu wurden 481 Personen im Anfangsalter zwischen 33 und 56 Jahren zu vier Messzeitpunkten (1992, 1997, 2002 und 2010) bezüglich ihres Sportverhaltens befragt.
Es konnte gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit sportlich aktiv zu werden bei Frauen dreimal höher ist als bei Männern. Jedoch wird dieser Einfluss durch familienbezogenen Variablen mediiert. Jedes Kind und jede zusätzliche Person im Haushalt führt zu einer Halbierung der Wahrscheinlichkeit der Aufnahme vom Sportengagement. In der Aufrechterhaltungsphase spielt der Sozialstatus eine wichtige Rolle. Personen mit einem niedrigen sozialen Status haben eine deutlich niedrigere Wahrscheinlichkeit sportlich aktiv zu bleiben als Personen mit einem mittleren und hohen Sozialstatus. Dieser Einfluss wird allerdings nicht von den zeitbezogenen Arbeitsbelastungen mediiert.
Der Beitrag wurde in Kooperation mit Wissenschaftlern des Karlsruher Instituts für Technologie geschrieben. Der Zugang zur vollständigen Publikation ist unter diesem Link möglich.
Jekauc, D., Wäsche, H., Mess, F., Bös, K. & Woll, A. (2018). Soziale Determinanten der Aufnahme und Aufrechterhaltung der Sportteilnahme im mittleren und späten Erwachsenenalter. Sport und Gesellschaft, 15 (2-3), 251-282.